07 Februar 2025

Klaus Mann: Der Vulkan - Roman unter Emigranten

 


ZUR EINFÜHRUNG

Den folgenden Brief schrieb Thomas Mann unmittelbar nach dem Erscheinen des Romans „Der Vulkan“ im Ausland, im Jahr 1939, an seinen Sohn. Für die Ausgabe des G. B. Fischer-Verlages, 1956, plante Thomas Mann ein Vorwort unter Verwendung dieses Briefes. Es ist nicht mehr zur Ausführung gekommen. Zwei Tage vor seinem Tod willigte er ein, daß der Text jener spontanen Äußerungen unverändert übernommen werde.

Grand Hotel „Huis Ter Duin“
Nordwijk aan Zee
22. VII. 39

Mein lieber Klaus,
es ist nur, daß ich den Brief mal anfange. Weiß nicht, wie weit ich komme, denn es ist nach dem Dinner, und da ist man hier müde, bei einem Lüftlein, dick und wild zugleich. Die Nachmittage werden mir meistens von Besuchern gestohlen ... Dabei ist es längst an der Zeit, daß ich Dir über Deinen Roman berichte – Mielein hat's, was sie angeht, bereits eingehend getan, nachdem sie unser Exemplar lange einbehalten. Aber auch ich habe, seit ich es nun gleichfalls besessen, schon verschiedenen Leuten darüber geschrieben, um sie ernstlich auf das Buch hinzuweisen und sie zu bitten, sich darum zu kümmern, weil es eine wirklich vorzügliche Sache sei, die von einer in Banden der Dummheit und Bosheit liegenden Welt doch natürlich vernachlässigt werde: so an Alfred Neumann, Onkel Heinrich, Fränkchen und andere. Ich bin überzeugt, daß jeder, der sich, selbst skeptischen Sinnes, damit einläßt, es gefesselt, unterhalten, gerührt und ergriffen zu Ende lesen wird. So tat ich; und dabei will ich Dir nur sagen, daß ich insgeheim doch die tückische Absicht hatte, vorläufig nur Kontakt zu nehmen, wenn auch einen näheren als bei Hinz und Kunz. Wurde aber nichts daraus. Es hat mich so gehalten, amüsiert und bewegt, daß ich's in einigen ..........

Nachwort: Friedrich Albrecht
Einband und Schutzumschlag: Heinz Hellmis

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar
Ausgabe für die DDR. - Lizenz des Verlag Ellermann, München
1. Auflage 1969
2. Auflage 1985

Cover der 2. Auflage

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