Buchanfang:
An den jungen Leser!
Sicher hast Du dieses Büchlein geschenkt bekommen. Vielleicht hast Du es Dir gewünscht, weil Du Freude an der Natur hast und mit offenen Augen durch die Welt gehst.
Der Maler will Dich und auch den erwachsenen Betrachter auf diesem Wege leiten. Seine Bilder führen uns von der Heimat in fremde Länder und zu fernen Gestaden: vom Garten am Haus, vom Wald und von den Wiesen der Heimat zu den Stein- und Trockenwüsten in Mittelamerika, in die tropischen Urwälder am Amazonas und zu den berühmten Parkanlagen in China; vom Bach und Fluß des heimatlichen Auenwaldes an die Küste des Meeres und in die Tiefe des Ozeans.
Einmal führt er uns an wichtige Einzelheiten ganz nahe heran, das andere Mal läßt er uns zurücktreten und in die Weite blicken. Auf diese Weise öffnen seine Bilder das Auge für das Große und das Kleine, für die Gegensätze, aber auch für das Seltsame und Verborgene in der Natur, in der Welt der Tiere und Pflanzen. Wir blicken vom Strand auf das offene Meer hinaus oder vom Weg am Waldrand in die Ferne der verdämmernden Wälder und Gipfel des heimatlichen Hügellandes. Den scheuen Pirol hingegen rückt der Maler so nahe an den Betrachter heran, daß man den Glanzfleck im Vogelauge erkennen kann.
Auf dem einen Blatt zeigt er uns einen vielhundertjährigen Baumwollbaum, auf einem anderen die „Königin der Nacht“, die nur eine einzige Nacht blüht. Dann verlischt die Blüte und sinkt in sich zusammen.
Wir sehen einerseits, wie sich die Tiere durch Färbung, Gestalt und Verhalten in der Auseinandersetzung mit der Umwelt schützen müssen. Andererseits wird uns auf einem anderen Bild ein Beispiel der vielfachen gegenseitigen Hilfe unter den Tieren (Hummer und Seenelke) gezeigt. Wenn wir über das alles staunen und stutzen, so erwachen dabei ganz natürlich unser Nachdenken, Besinnen und Fragen. Man fragt sich: „Wie kommt es, daß die Kakteen keine Blätter haben? Wie sind die Tiere zu ihren Schutzformen und Tarnfarben gekommen? Wovon nähren sich die tropischen Orchideen in den Wipfeln der Urwaldbäume?“ Das Büchlein gibt auf einige Fragen
Antwort. Freilich gibt es auch Fragen, die selbst die Forscher noch nicht zu beantworten vermögen. Das Naturbetrachten und das Besinnen sind beglückend. Verständnis und Gemüt werden bereichert. Wer sich aber schließlich von dem Büchlein zum eigenen Erleben und Betrachten der Naturerscheinungen führen läßt, der hat die Bilder richtig angeschaut und das Gesagte recht verstanden. Dabei kommt man auch zu der Einsicht, daß es Pflanzen und Tiere gibt, die den Schutz des Menschen benötigen, weil sie ständig seltener werden und in ihrem Bestande gefährdet sind. Jeder Naturfreund wird ohne besondere Mahnung aus eigenem Antrieb ihr Beschützer sein.
Geschützte Gebiete, Landschaftsformen, Tier- und Pflanzenansiedlungen sind durch das Naturschutzzeichen, das jeder kennt, besonders kenntlich gemacht.
Wer die Natur so mit Herz und Einsicht erlebt, bei dem erwächst die Liebe zu Heimat und Vaterland. Ihm treten auch die fernen Länder mit ihren schaffenden Menschen nahe. Dem spannt sich im Bewußtsein ein Bogen über die Welt, wie er sich als Sinnbild auch über die Bilder und Betrachtungen unseres Büchleins wölbt.
Die Texte verfaßten Siegfried Sorge und Herbert Schreier
Die Bilder schuf Rudolf Engel-Hardt
Für Kinder ab 8 Jahre
Rudolf Arnold Verlag, Leipzig
1. Auflage
2. Auflage
3. Auflage
4. Auflage
5. neubearb. Auflage 1964
6. neubearb. Auflage 1967
7. neubearb. Auflage 1970
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