02 Februar 2021

Gerd Bieker: Rentner-Disko


 Beim Tanz soll Oma Rosel den Opa Bruno kennenlernen. Das beschließen ihre Enkel Tom, der Schornsteinfegerlehrling, und Jana, die kleine Bäckerin, die beim Kartenvorverkauf zufällig nebeneinanderstehen. Sie ahnen beide nicht, was dieser Plan für Folgen hat.

Verlag Neues Leben 1981
Illustrationen Jutta de Maizière

A. Stepanow: Port Arthur


 Nachwort

Verklungen war der Schlachtenlärm in den mandschurischen Bergen. Der Fall Port Arthurs, die Niederlage der russischen Armee bei Mukden, der Untergang des russischen Geschwaders bei Tsushima und die im Lande einsetzende revolutionäre Bewegung zwangen die zaristische Regierung, Friedensverhandlungen zu beginnen. Die japanische Regierung ging bereitwillig darauf ein, gestaltete sich doch die Lage Japans und des japanischen Heeres in diesem Zeitpunkt beinahe katastrophal. Die Wirtschaft des Landes war bis auf den Grund zerrüttet, die Menschen- und Materialreserven versiegten. Zur See war die absolute Herrschaft erreicht, ein weiteres Vordringen zu Lande konnte keine wesentlichen Vorteile bringen, sondern lediglich die Verbindungswege verlängern. Aus Furcht, das durch kostspielige Siege errungene Übergewicht zu verlieren, forderten vor allem das Marine- und das Heereskommando schnellsten Friedensschluß. Am 16. August 1905 wurde der Vertrag zu Portsmouth geschlossen, demzufolge Rußland die Südmandschurei mit der Kwantung-Halbinsel an Japan abtrat...

Verlag für Fremdsprachige Literatur, Moskau 1948
Historische Erzählung in 4 Teilen

Paul Wandel (Ltg.): Lehrbuch für den Geschichtsunterricht, 6. Schuljahr


 In diesem Lehrbuch wird die Geschichte des deutschen Volkes von 10. bis zum 18. Jahrhundert beschrieben, somit über die ersten Marktsiedlungen und die Kämpfe der Feudalherren berichtet, über die Eroberungspolitik zur Zeit sächsischer Kaiser zur Gründung des Deutschen Reiches, über den Kampf der Kirche gegen die weltliche Feudalgewalt, die Entwicklung des Rittertums und den Aufstieg des deutschen Bürgertums. Die zeitlichen Berichte in den Kapiteln setzen sich fort bis zum Dreißigjährigen Krieg sowie über Österreich, die Türkei und Russland im 17. und 18. Jahrhundert.

Volk und Wissen, Volkseigener Verlag, Berlin, 1955


Hans Gerhard Gräf: Goethes Ehe in Briefen


 Die freie Verbindung des Geheimrates Goethe mit der dreiundzwanzigjährigen Blumenbinderin Christiane Vulpius war ein offener Protest gegen den Standesdünkel der Weimarer Hofgesellschaft. Unmittelbares Zeugnis dieses durch Liebe und Achtung fest gegründeten ungewöhnlichen Lebensbundes sind die Briefe beider Partner, die hier in vollständiger Sammlung vorgelegt werden.

Insel-Verlag Anton-Kippenberg, 2. Auflage, 1966

01 Februar 2021

Ludwig Turek: Ein Prolet erzählt


 Lebensschilderung eines deutschen Arbeiters

Von der ersten Seite an sind wir gepackt, ja, man hat das Gefühl, als wäre man hier bei einem alten Bekannten zu Besuch, der uns witzig, sprühend, erinnerungsvoll seine selbsterlebten Geschichten erzählt. – Wochenpost, Berlin

Atemberaubend immer noch, wie hier ein klassenbewußter Arbeiterjunge und urwüchsiger Künstler dazu aus voller Kehle dreihundert Seiten lang mit nie nachlassender Stimmkraft eine geballte Ladung Zeit- und Lebensgeschichte hören läßt. – Das Magazin, Berlin

Verlag Neues Leben Berlin, 6. Auflage, autorisierter Nachdruck, 1976

Rudi Wetzel: Der Mann im Lodenmantel


 Dieser Bernhard, von dem er angenommen hatte, daß er einer der Ihren sei, hat ihm schon einmal vor Wochen einen Schreck eingejagt, der Mann mit dem Lodenmantel und dem Gamsbarthut, der aussieht wie der Prototyp eines Kriminalkommissars. Und jetzt lassen ihn die Polizisten ungestört passieren? Ist er also doch ein Verräter?

Der Autor erzählt authentische Geschichten: von einem wichtigen Verbindungsmann, der so erfolgreich Schwejk nachahmte, daß er als harmloser Dummkopf entlassen wird; von seinem eigenen blindwütigen Haß, der ihn fast handgreiflich werden ließ, und das nur, weil sein Zellennachbar, dieses geistig und charakterlich schwach entwickelte, kriminelle Individuum, ihn wochenlang beim Schachspiel matt setzte; von Franz, dem Großbauernsohn, der im Zuchthaus das politische Alphabet erlernte…

Wetzel bevorzugt das Anekdotische. In seinen fünfzehn Erzählungen beschreibt er, wie einfache Menschen Größe und Kraft entwickeln in ihrem Protest gegen den Faschismus.

Verlag Neues Leben Berlin 1978
Illustrationen von Ralf-Jürgen Lehmann

Käthe Kollwitz: Aus Tagebüchern und Briefen


 Käthe Kollwitz besaß wie wenige Künstler die glückliche Gabe, in kritischer Selbstprüfung und unbestechlicher Beobachtung ihrer an Erschütterungen und Rückschlägen reichen Entwicklung eindrucksvoll Zeugnis von den Stationen ihres persönlichen und künstlerischen Reifens zu geben. In ihren Briefen und Tagebuchnotizen geht es ihr immer um mehr als um private Selbstverständigung. In den persönlich-intimen Aufzeichnungen klingt die gesellschaftliche Aufgeschlossenheit an, die sie so konsequent zum liebevollen Anwalt der Ausgebeuteten und Entrechteten werden ließ. Neben den Kindheits- und Jugenderinnerungen dieser einzigartigen Frau vereinigt die Sammlung Zeugnisse innigster Mutterliebe, Dokumente tiefster Depression und verzweifelten Suchens nach einem neuen Weltbild, Berichte über die schändliche Verfolgung ihres Werkes durch die braunen Kulturbarbaren sowie ergreifende Altersbriefe, in denen sie die Lebensbilanz zieht, nicht ohne die Zurückbleibenden, die Jüngeren zu verpflichten, den Kampf fortzuführen, die Fahne weiterzutragen. So erfüllte sich ein Leben, das von Anbeginn unter dem Gesetz des Wirkens stand und zu seinem Teil eine menschenwürdigere Ordnung heraufführen half.

Henschelverlag, Berlin, 1964