10 Januar 2022

Manfred Jendryschik: Jo, mitten im Paradies. Geschichten einer Kindheit

Drei Jahre Geschichten von Jo, dem Kind im Nachkrieg. Er lebt klug-empfindlich, dem Geschehen in seiner Umwelt folgend. Er stellt sich Proben oder beobachtet auch nur. Das Blickfeld füllt sich mit Gestalten, denen er sich zugesellt oder denen er sich entzieht. Da ist der Onkel, der Besitzer des "Paradieses" mit den Äpfeln, und der Vater, der die Welt nicht mehr versteht. Da sind die "Tscherkessen", die gegen die Faschisten zu Felde ziehen, jetzt schon im Spiel, und die Hebamme Koslowski, die durch eine Trümmerwelt schreitet, bis zum Ende. Da brennen Totenkerzen, und das Kind nimmt's wörtlich wie dereinst der kleine Simplicius und findet Wahrheit. Es gibt auch Krisen, da ihn die Sonne sticht und er Fingernägel knabbert und auf dem Friedhof nur vorsichtig schnieft. Doch da sind die Mutproben im Angesicht der anderen: in einem Milanhorst findet er nicht Eier, sondern Jungvögel. Überhaupt, der Junge muß ein Mann werden und Mensch.
Ein Band psychologisch genau pointierter Geschichten vor einem großen Hintergrund. Eine von ihnen reflektiert das damalige Erleben schon im Bewußtsein des Erwachsenen.

VEB Hinstorff Verlag 1974
Illustrationen: Armin Münch
 

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