Dichtung muß in einem Stadium der Weißglut geschrieben werden, mit offenen Eingeweiden, geschüttelt von elektrischen Stößen; nur so werden alle Kräfte der Liebe und des Hasses, der Schönheit und der Schmach freigelegt.
Ernesto Cardenal
Ernesto Cardenal, geboren am 23. Januar 1925 in Granada/Nicaragua. Sohn wohlhabender Eltern, die einer Patrizierfamilie spanischer Abkunft entstammen; Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft in Mexiko und in den USA; Begegnung mit Ezra Pound; 1954 Rückkehr nach Nicaragua, politische Untergrundarbeit und Teilnahme an der Aprilrebellion gegen die seit 1933 regierende Somoza-Diktatur; Verfolgung; entgeht durch glückliche Umstände der Verhaftung und tritt 1957 in das Trappisten-Kloster Gethsemani in Kentucky/USA ein; nach zweijähriger Klosterzeit als Novize Studium der Theologie in Le Ceja (Antioquia/Kolumbien); Dozent an der Universität Medellin/Kolumbien; Zwischenaufenthalt in Cuernavaca/Mexiko; Rückkehr nach Nicaragua; Promotion (Sehnsucht und Sprache in der neuen Lyrik Nicaraguas); 1965 Priesterweihe; gründet 1966 auf der Insel Mancarrón, die zur Solentiname-Gruppe im Großen See von Nicaragua gehört, eine christliche Kommune, in der er auf genossenschaftlicher Grundlage unter indianischen Bauern lebt; 1973 Reisen nach England, in die BRD und in die DDR. Ernesto Cardenal bildete zusammen mit Carlos Martínez Rivas und Ernesto Mejía Sanchez die maßgebliche Gruppe der Generation von 1940. Gedichtbände: Die Stunde Null (1960), Gethsmani Ky (1960), Epigramme (1961), Psalmen (1964), Gebet für Marilyn Monroe und andere Gedichte (1965), Die ungewisse Meerenge (1966), Für die Indianer Amerikas (1969), Nationallied für Nicaragua (1972), Orakel über Managua (1973), Reise nach New York (1973) und andere; deutschsprachige Ausgaben: Zerschneide den Stacheldraht (1967), Das Buch von der Liebe (1971), Gebet für Marilyn Monroe und andere Gedichte (1972), Für die Indianer Amerikas (1973), Orakel über Managua / Nationallied für Nicaragua / Reise nach New York (1974).
Auswahl für dieses Heft: Bernd Jentzsch
Übertragen von Stefan Baciu und Anneliese Schwarzer de Ruiz
Umschlagvignette und Grafik: Nuria Quevedo
Verlag Neues Leben, Berlin
Reihe: Poesiealbum 101
1. Auflage 1976
Bücher und Schriftsteller, die in der DDR gelesen wurden. Schaut bitte nicht nur danach, ob hier jeden Tag Beiträge auflaufen, nutzt diesen Blog auch wie ein Lexikon. Er ist ein Langzeitprojekt, da ist es sicherlich verständlich, wenn zwischendurch immer mal wieder pausiert wird. Sei es, um nicht die Lust daran zu verlieren, aber auch, weil die Beiträge auch regelmäßig vorbereitet werden müssen. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Stöbern und Erinnern oder neu entdecken.
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