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Billetts für Billys »Kicher-Kiste«
Es tut einem wohl, wenn die Leute wissen, mit welchen Prominenten man bekannt ist – und sei es auch noch so flüchtig. Eine Zeitlang erzählte ich überall herum, was passiert war, als ich und Erwin Geschonneck den Film »Asta mein Engelchen« drehten.
Tatsächlich hat Jürgen Lenz diesen Film von Manfred Wolter gedreht; Roland Oehme war der Regisseur und Erwin Geschonneck der Hauptdarsteller. Mich haben die meisten Zuschauer überhaupt nicht bemerkt, weil sie den Film nicht siebenmal ansehen wollten. Daher ist ihnen der unvergleichliche Mann mit Bauch nicht aufgefallen, der in jenem dramaturgisch so bedeutsamen Abteil eines Doppelstockwagens fast einen ganzen Satz zu Geschonneck sagen darf. Also ich und Erwin Ein andermal!
Doch meine persönliche Beziehung zu Billy Melasse, dem beliebten Unterhaltungskünstler, artete fast zu einem Verhängnis aus.
Als ich mit Melasse zur Schule ging (entgegen anderslautenden Gerüchten ist er früher wirklich mal zur Schule gegangen), hieß er noch Wilhelm, wurde der abergläubische Willi genannt und zeigte ungefähr soviel Begabung für Unterhaltungskunst wie der selige Ritter von Kahlbutz oder eine Kaffeemühle.
Dann verlor ich Willi für ein paar Jahre aus den Augen und hörte nur zwischendurch von einem heute verschollenen Pferde-Zahnarzt, der uns früher in Geographie unterrichtet hatte, Melasse habe sich als Wirt einer Kommissions-Gaststätte und später als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei »Robotron« betätigt. Es wird soviel erzählt, und man muß ja nicht alles glauben.
Ich weiß nicht, wie es dazu kam, daß Willi Melasse eines Tages den Sprung ins Rampenlicht machen konnte. Aber er machte ihn, und zwar vor dem eichenblätterrauschenden Hintergrund der Naturbühne am Großen Eimersee, und es dauerte nicht lange, bis Hansjosef Mörtl ihn in seiner Sehfunk-Serie Die Auto-Gramm-Grube als Billy M. vorstellte. Und schließlich erblühte der neue Stern in einer Sommernacht als Mittelpunkt der Revue »Billys Kicher-Kiste – Runde Sachen zum Selberlachen«.
Inhalt:
Vorsicht vor Vortragskünstlern!
Billetts für Billys »Kicher-Kiste« .. .. .. 6
Die Schreie der Lust .. .. .. 12
Wie wird man Damen-Imitator? .. .. .. 16
Probleme eines Parodisten .. .. .. 22
Was ist das Schönste auf der Welt? .. .. .. 25
Rätselfreunde! Was ist das? .. .. .. 27
Formeln vom Fließband .. .. .. 29
Tommys Erfolg bei einer einzelnen Dame .. .. .. 34
Großväter von heute und morgen
Der Opa hat 'n Schwein verschluckt .. .. .. 38
Aus dem Leben eines Knausers .. .. .. 44
Weiterentwicklung des Berliner Humors .. .. .. 50
Feuilleton über den Winter .. .. .. 55
Anders als du und ich .. .. .. 57
Schienen-Ersatz-Verkehr .. .. .. 59
+ = Hier wohnen wir .. .. .. 64
Opipopi am Lenkrad .. .. .. 67
Protokoll einer Kur .. .. .. 69
Hamlet in Selbstbedienung .. .. .. 71
Autofahrten mit Guy .. .. .. 75
Taschen voller Bankscheine .. .. .. 83
Hier wird deutsch gesprecht
Hervorheber und andere Wort-Athleten .. .. .. 90
Niemand kann über sein Kästchen springen .. .. .. 94
Der eigentliche Guppy .. .. .. 96
Immer höher in dieses magische Licht .. .. .. 99
Geboren mit dem Hammer in der Hand .. .. .. 103
Lyrik und Poesie .. .. .. 105
Der Stier mit der Badehose .. .. .. 107
Schneewittchen und die 7 Winzlinge .. .. .. 110
Wer war anwesend? .. .. .. 112
Rationelle und maschinelle Literatur-Produktion
Wie entsteht und was ist Literatur? .. .. .. 116
Rezept für Anekdoten .. .. .. 120
Kybernetische Lyrik .. .. .. 122
Die Romanmaschine »Kyberomancier 65« .. .. .. 129
Eigentliche und nichteigentliche Literatur .. .. .. 138
Die zwei Seiten des Thomas Mann .. .. .. 142
Kochen und überkochen
Soljanka überall .. .. .. 150
Neuen Likören entgegen! .. .. .. 155
Von der Mettwurst zur Ketwurst .. .. .. 157
Zwölf Dogmen der zünftigen Hausfrau .. .. .. 161
Unser Markt .. .. .. 163
Schabenstreiche .. .. .. 166
Torsten der Deckelpräger .. .. .. 172
Die Büchse der Pandora .. .. .. 174
Umfrage: Mögen Sie Eierkuchen? .. .. .. 177
Nach uns die Schaumflut! .. .. .. 181
Welträtsel Orade .. .. .. 187
Einbandentwurf und Illustrationen von Elizabeth Shaw
Eulenspiegel-Verlag, Berlin
1. Auflage 1989
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