25 Dezember 2024

Friedrich Böhme: Unsere Pilze

Einbandtext:
Die Pilzkunde ist ein Wissensgebiet, auf dem man niemals auslernt. Äußerst vielgestaltig, in einem Farben- und Formenreichtum ohnegleichen, wachsen die merkwürdigen Pflanzengebilde – zumeist in der feuchtwarmen Jahreszeit – im Wald, auf Wiesen und Feldern. Viele erfreuen uns durch ihre Schönheit; aber wir müssen es oft beim Anschauen bewenden lassen, denn manche sind giftig, andere sind aber wertvolle Speisepilze. Aber wie findet man sich zurecht in dieser verwirrenden Fülle? Da gibt es nur eins: Man muß die Pilze kennenlernen! Nicht alle auf einmal: Das kann niemand, aber ganz allmählich, einen nach dem anderen! Und wieviel Freude macht ein Waldspaziergang, wenn wir die Pilze als gute Bekannte begrüßen können!
Dieses Büchlein ist ein guter Ratgeber auf diesem Wege. Wir lernen die Eigenarten unserer häufigsten Pilze kennen, nicht nur den Habitus des Fruchtkörpers, der in Anpassung an Boden, Klima und Umgebung großen Veränderungen unterworfen ist. Auch über das Pilzgeflecht, die eigentliche Pilzpflanze, und über die Vermehrung belehrt uns dieses Büchlein. Auch werden wir eingeführt in die richtige Art und Weise, die Pilze zu bestimmen, zu sammeln und zu verwerten. Vor allem hilft es dem Anfänger, die Furcht vor den Giftpilzen zu überwinden, um derer willen er oft überhaupt auf Pilze verzichtet. In der Pilzkunde allwissend zu sein, ist unmöglich. Aber es ist nicht schwer, sich Kenntnisse anzueignen, die es uns ermöglichen, den Pilzreichtum unserer heimatlichen Landschaft zu nutzen.

Inhalt:
Was sind Pilze? .......... 3
Wie vermehren sich Pilze? .......... 4
Wie sehen Pilze aus? .......... 7
Pilzvergiftungen Pilzgifte .......... 10
Wie lernen wir Pilze kennen? .......... 16
Wo und wann wachsen Pilze? .......... 17
Etwas vom Sammeln .......... 20
Der Nährwert der Pilze .......... 22
Wie können Pilze verwertet werden? .......... 24
Was bedeuten Pilze für die Wirtschaft und für die Natur? .......... 25
Ausklang .......... 28
Systematische Übersicht .......... 29
Kurze Beschreibung von 50 Arten .......... 31
Farbtafel I vor Seite .......... 17
Farbtafel II vor Seite .......... 33
Verzeichnis der Pilznamen .......... 61

Mit 2 farbigen Tafeln von Kurt Herschel,
2 Textzeichnungen und 53 Aufnahmen von Alfred Birkfeld, Kurt Herschel und Horst Siegemund

A. Ziemsen Verlag, Wittenberg
Rihe:
Die Neue Brehm-Bücherei Heft 19
1. Auflage 1950
2. neugest. Auflage 1954
3. veränd. Auflage 1958
4. Auflage 1961
5. Auflage
6. Auflage 
7. Auflage 1964    
8. Auflage 1965
9. Auflage 1966
10. Auflage 1967
11. erg. Auflage 1968 
12. Auflage 1969

20 Dezember 2024

Arnold Hückstädt (Hrsg): Wenn einer Augen hat zu sehen... Fritz Reuter – Sein Leben in Bildern und Texten

Klappentext:
Die Verbundenheit großer Leserkreise mit dem Werk Fritz Reuters währt nun schon mehr als 130 Jahre. Auch wenn die Auflagen nicht mehr die ungewöhnlichen Zahlen wie im letzten Drittel des vorigen und zu Beginn unseres Jahrhunderts erreichen, die Popularität des Autors ist ungebrochen. Die Figuren Fritz Reuters sind heute so lebendig wie ehedem, seine Vers- und Prosadichtungen sind wesentlicher Bestandteil unserer Nationalliteratur. Da wundert es nicht, daß mit der anhaltenden Beliebtheit der Werke ein stetig wachsendes Interesse an dem Autor selbst einherging. Mehrere Textbiographien gehen inzwischen auf dieses Bedürfnis des Publikums ein, mehr über das Leben „seines“ Dichters zu erfahren.
Mit dem vorliegenden Buch wird erstmals eine Lebensdarstellung gegeben, die sich weniger auf das Wort als vielmehr auf die Aussagekraft von Bildern, Dokumenten und Illustrationen stützt. Die Auswahl umfaßt 254 Abbildungen und begleitet chronologisch den biographischen Ablauf. In zehn Kapitel unterteilt, werden die prägenden Einflüsse in Reuters Kindheit und Jugend dokumentiert, die quälenden Festungsjahre als politischer Häftling und seine gesellschaftlichen Aktivitäten um das Jahr 1848. Noch als Privatlehrer tritt Fritz Reuter als Autor niederdeutscher Literatur an die Öffentlichkeit. Die folgenden Stationen seines
Lebens – Treptow, Neubrandenburg sowie Eisenach – und seine bedeutendsten Werke werden dem Leser anhand zeitgenössischer Bilddokumente nahegebracht. Neben biographischen und werkbezogenen Abbildungen bringen zahlreiche Bildbelege das vielgeschichtige Geflecht des Dichters mit seinem sozialen und gesellschaftlichen Umfeld zum Ausdruck. Ebenso ist ein Querschnitt durch die Buchillustrationen in den Band aufgenommen, die die Hauptmotive im Werk Reuters veranschaulichen und interpretieren. Besonders reizvoll sind auch die in dieser Auswahl vertretenen Bilder, die Fritz Reuter selbst gemalt oder gezeichnet hat und die die Doppelbegabung Reuters zeigen.
Es versteht sich von selbst, daß diese nun erstmals vorliegende umfängliche Bildbiographie nicht auf erläuternde Texte und ausgewählte literarische Auszüge verzichten kann. Im Zusammenspiel von Text und Bild ist damit eine Dokumentation entstanden, die die Kenntnis über das Leben und Werk Fritz Reuters erweitern helfen wird und die auch den Fortschritt kenntlich macht, den die Reuter-Forschung in den letzten Jahren genommen hat.

Buchanfang:
Vorwort
Sie haben einander die Treue gehalten: der Mecklenburger Mundartdichter Fritz Reuter und sein niederdeutsches Publikum. Ihr Treueverhältnis währt nun schon über 130 Jahre. 1853, unmittelbar nach »Erscheinen der Läuschen un Rimels«, war es entstanden. Nahezu ungestört dauerte es über die Zeiten fort, hin bis in unsere Tage.
Aus der Verbundenheit mit den einfachen Menschen seiner mecklenburgischen Heimat, aus der »Liebe zu dem Volke, wie's nun einmal ist«, war Fritz Reuter die Kraft erwachsen, unvergängliche plattdeutsche Vers- und Prosadichtungen zu schaffen. Er sprach nicht bloß wie die »kleinen Leute«, er dachte und empfand auch wie sie. Mit ihnen war er heiter, wo das Leben freundliche Augenblicke für sie bereithielt, und er weinte mit ihnen, wenn die Sorgen des Tages und die Fährnisse der Zeit sie zu erdrücken drohten. Sein Lachen, ob in den »Läuschen« oder in der humoristischen Prosa, war ihr Lachen, und es richtete sich von unten nach oben. Sein aus sozialem Mitempfinden hervorgegangenes Mitleiden machte ihn ernst, doch es drückte ihn nicht nieder. Aufbegehrend, wie im rebellischen »Kein Hüsung«, erhob er Anklage gegen Menschenfeindlichkeit und Unrecht.
Reuters Bücher – von den frühen »Läuschen« bis zum späten »Dörchläuchting« – bilden einen wertvollen und unaustauschbaren Beitrag zur deutschen Nationalliteratur. Denn als Medium der literarischen Gestaltung wählte er die Sprachform der unteren Volksschichten, das Plattdeutsche. Er verwendete es nicht als modischen mundartlichen Überwurf, sondern als bewußtes künstlerisches Gestaltungsmittel, gleichsam als Ausdruck liebevoller Hinwendung, als Bekenntnis zum Volk, zu dessen Denk-, Sprech- und Fühlweise. Dadurch erhielten seine Werke ihr unverwechselbares Gepräge und eine Anziehungskraft, die seit eh und je ein großes Publikum gefangen hält.
Auch heute haben sie kaum etwas von ihrer Faszination und Wirkung eingebüßt. Ihre Auflagenziffern erlangen zwar nicht mehr jene ungewöhnlichen Höhen wie im letzten Drittel des vorigen und zu Beginn unseres Jahrhunderts, doch sie etwa aus mangelnder Rezeptionsbereitschaft gering zu bemessen, ist keineswegs vonnöten. Alle seine bekannten Schriften erreichen immer noch und immer wieder bemerkenswert hohe und häufige Auflagen. Allein der Hinstorff Verlag Rostock hat, getreu seiner Tradition als Reuterverlag, in den zurückliegenden vier Jahrzehnten nach 1945 immerhin 245 000 Reuterbücher herausgegeben, sowohl in Gestalt gesammelter Ausgaben wie auch als Auflagen einzelner Werke.
Fritz Reuter wird gelesen, zunehmend mehr und – trotz des großen zeitlichen und gesellschaftlichen Abstandes zur Wirklichkeit seiner Helden und Geschichten – mit reichem ideellem Gewinn: historische Einsichten vertiefend, wahres Menschentum fördernd und Vergnügen bereitend. Durch seine Werke ist Reuter populär geblieben. Seine Figuren sind lebendig. Man kennt und benutzt ihre Redensarten. Oft leben sie sogar jenseits der Literatur im Volk weiter, geben ihre Namen her zu ehrender Weihe oder zu spöttischer Neckerei mit Spitznamen, die dem volkstümlichen Figurenensemble seiner Dichtungen entlehnt sind.
Mit der Popularität der Werke Reuters ging die wachsende Wertschätzung des Autors einher. Das Interesse der Leser richtete sich mehr denn je auf das Leben Reuters, auf all die Umstände, die dieses Leben so exemplarisch machen für aufrechtes Bemühen um den Menschheitsfortschritt. Auch hatte sich dem Gedächtnis des Volkes fest eingeprägt, daß es da keine Widersprüche gab zwischen den humanistischen Grundaussagen der Werke und der aufrechten demokratischen Haltung Reuters.
Der Wunsch also, neben reinen Textinterpretationen und Wortdarstellungen über Fritz Reuter den Zugang zu ihm auch über das Betrachten von Bildhaftem erlangen zu können, wurde zu einem sich immer stärker ausprägenden Rezeptionsbedürfnis. In visueller Begegnung mit Dokumenten, Bildern und Zeitzeugnissen dem Dichter nahe zu sein und wichtige Stationen seines Lebens und seiner Entwicklung authentisch belegt zu finden ist ein Anspruch, dem nicht nur verschiedene Ausstellungen in Museen und Gedenkstätten gewidmet sind, sondern den auch der vorliegende Bildband zu erfüllen sucht.
Die getroffene Bildauswahl umfasst 254 Abbildungen. Sie ist chronologisch angelegt und folgt biographischen Abläufen. Eingeteilt in zehn Kapitel, macht sie die formenden Einflüsse in Reuters Kindheit und Jugend (Elternhaus, Schule, Studium) sichtbar, dokumentiert sein politisches Martyrium während der Festungsjahre, akzentuiert seine oppositionellen Aktivitäten im Jahr 1848 und davor, zeigt ihn als Privatlehrer und beginnenden niederdeutschen Autor in Treptow an der Tollense, sodann auf der Höhe des Schaffens in Neubrandenburg und schließlich während der letzten Jahre im thüringischen Eisenach und macht sorgfältig mit allen seinen bedeutenden Werken vertraut, indem insbesondere zeitgenössische Illustrationen zur Handlungs- und Figurenveranschaulichung herangezogen werden. .....

Einbandgestaltung und Gesamtausstattung: Rudolf Grüttner

Hinstorff Verlag, Rostock
1. Auflage 1986
2. Auflage 1988
3. Auflage 1990  

19 Dezember 2024

Volker Ebersbach: Gajus und die Gladiatoren

Einbandtext:
Gajus kommt nach Rom, voller Neugier, voller Erwartungen, aber auch voller Beunruhigung. Er hat schon einiges hinter sich, den Tod des Vaters, die schlimmen Jahre beim Onkel, den Aufstand in den Steinbrüchen von Luna. In Rom hofft er seinen Bruder wiederzufinden, der zum Schützling Kaiser Neros und zum größten unter den Gladiatoren aufgestiegen ist, und er hofft Eirene zu treffen, die er im Hause des Onkels kennengelernt hat und die nach Rom verkauft wurde. Doch statt Eirenes empfängt ihn Aganippe, die Nymphe, die jeder für Geld haben kann, und statt des Bruders zeigt ihm Longus, Mitglied des Vereins der Tagediebe, die prachtvollen Straßen. Als Gajus endlich Eirene wiedersieht, ist sie für ihn verloren, denn sie liebt einen anderen Mann. Und als er dem Bruder gegenübersteht, ist es in der Arena. Nach dem Brand von Rom, bei der Christenverfolgung, hat man auch Gajus verhaftet. Nun soll er mit seinem Bruder kämpfen, zum Vergnügen des Publikums.

Einband und Illustrationen von Dieter Müller

Verlag Neues Leben, Berlin
Reihe:
Spannend erzählt, Band 195
1. Auflage 1985
2. Auflage 1987

Grigol Abaschidse: Lascharela

Klappentext:
Nach dem Tod der großen Königin Tamar besteigt 1213 ihr Sohn als Giorgi IV. den georgischen Thron. Lascha, wie er genannt wird, ist nun der Herrscher des mächtigsten Staates im Vorderen Orient, der sich in zahllosen Kriegen siegreich gegen Byzantiner, Seldschuken und Perser behauptet hat. In märchenhaftem Glanz erstrahlt die Hauptstadt Tbilissi; Kunst und Wissenschaft blühen wie nie zuvor; Karawanen bringen Seiden und Spezereien aus fernen Ländern heim; im prachtvollen Königspalast der Bagratiden füllen sich die Schatzkammern mit dem Gold der tributpflichtigen islamischen Nachbarn. Doch der ritterliche und hochgebildete Lascha, in den das Volk so große Hoffnungen setzt, ist nicht der wahre Herr Geor- giens: die faktische Macht liegt in den Händen des schlauen und skrupellosen Atabags Iwane Mchargrdseli, der die Zwietracht zwischen König, Kirche und Fürsten schürt. Laschas Versuch, seine schöne Geliebte Lile, die Frau seines Leibwächters Migriauli, auf den Thron zu erheben, führt zu schweren inneren Kämpfen. Die Einheit des Reiches ist gefährdet in einem Augenblick, da nur Einheit retten könnte, denn aus den Steppen Asiens stürmen die Reiterheere des Dshingis-Khan unaufhaltsam weiter nach Westen.

Aus dem Georgischen übersetzt
Mit einem Nachwort von Heinz Fähnrich
Einbandgestaltung Peter Muzeniek

Verlag Rütten & Loening Berlin
1. Auflage 1975
2. Auflage 1982
3. Auflage 1987


Auch erschienen im
Buchclub 65
1. Auflage 1975

Inge von Wangenheim: Schauplätze – Bilder eines Lebens

Klappentext:
Schauplätze ihres Lebens sind für Inge von Wangenheim jene Orte und Länder, die ihr mehr gaben als wertvolle Anregungen, die „nachhaltig prägende Wirkungen“ auslösten: Berlin, die Sowjetunion, Rudolstadt, Indien, Ahrenshoop und Weimar. In einem Buch, das uns die malende Schriftstellerin vorstellt, wird durch ausdrucksstarke Bilder, durch Erinnerungen und Reflexionen über geschichtliche, kulturpolitische oder literarische Probleme eine unverwechselbare Welt lebendig, „vielleicht auch ein Stück Zeitgeschichte, das uns anschaulich macht, welche Dimension der Schritt des Menschen in die Menschheit für den einzelnen ist“. Im Schaffen der Autorin ist dieses Buch ein origineller Beitrag, der Inge von Wangenheims Werk bereichert.

Inhalt:
5 .......... Vorbemerkung
7 .......... Berlin
25 ........ Sowjetunion
64 ........ Rudolstadt
88 ........ Indien
102 ...... Ahrenshoop
121 ...... Weimar

Greifenverlag zu Rudolstadt
1. Auflage 1983
2. Auflage 1986  

18 Dezember 2024

Steffen Mohr: Blumen von der Himmelswiese


Verlagstext:

„Raum ist in der kleinsten Hütte ...“ Wird sich dieses alte Dichterwort im Leben bewahrheiten –  im Leben der Krankenschwester Roswitha mit ihrem Freund Norbert zum Beispiel?
Als er nach dem tödlichen Unfall seiner Frau Brigitte zu ihr ins Schwesterninternat zog, empfand Roswitha ihr Dasein wie ein Inselparadies. Aber man kann nichts voreinander verbergen auf so engem Raum. Und wenn, wie hier, unerwartete Eigenschaften hervortreten, erscheint Vergangenes in einem anderen Licht. –  Die Frage, ob Brigitte wirklich bei einem Unfall verstarb, mehr noch, welche Rolle Norbert ihr selbst zugedacht hat, stellt sich Roswitha immer quälender. Sie findet die Antwort. Aber um welchen Preis!

Umschlagentwurf: Erhard Grüttner

Verlag Das Neue Berlin, Berlin
Reihe:
DIE - Delikte Indizien Ermittlungen
1. Auflage 1983
2. Auflage 1986 
 

17 Dezember 2024

Detlef Wolff: Katenkamp und der tote Briefträger


Verlagstext:
Karsten Welowczyk alias Günther Viehland, Exterrorist, möchte sein altes Leben gern hinter sich lassen, doch was er auch tut, es holt ihn immer wieder ein.
Heinrich Randulke möchte ein bißchen mehr als tagein, tagaus die Post zustellen, doch das kommt ihm teuer zu stehen.
Gernot Katenkamp möchte seinen ersten Fall als frischgebackener Kommissar bei der Hamburger Mordkommission unbedingt aufklären, doch wer erschießt schon einen Briefträger?
Polizist, Briefträger und Exterrorist haben zumindest etwas gemein: Die drei Herren kennen Uta Schlandorf - auf die eine oder andere Weise. Und wie immer, wenn eine schöne Frau mit Ambitionen im Spiel ist, gibt es Verwirrungen und Mißverständnisse. Doch dies durchschauen nur Sie, verehrter Leser, die literarischen Helden tappen bis zuletzt im dunkeln.

Detlef Wolff, der geistige Vater der Katankamp-Figur, lebt in der BRD und wird mit diesem auf ungewöhnliche Weise erzählten Krimi zum erstenmal in der DDR vorgestellt.

Umschlagentwurf: Erhard Grüttner

Verlag Das Neue Berlin, 1984
Lizenz des Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek bei Hamburg. - Ausgabe für die DDR
Reihe:
DIE - Delikte Indizien Ermittlungen
1. Auflage 1984 

István Fekete: Lutra – Die Geschichte eines Fischotters

Einbandtext:
Lutra, der große, schlaue, räuberische Fischotter, hat am Flußufer unter der alten Espe seine Höhle. Jede Nacht zieht er von da auf Raub aus. Der Jäger Miklós versucht lange vergeblich, ihn unschädlich zu machen. Mit Miklós, der oft vom frühen Morgen bis in die späte Nacht hinein auf der Pirsch ist, verfolgen wir die Spuren vieler Tiere, erfahren von manchem Drama in der Natur und sind auch mit den Fischern am Fluß, wenn sie den drei Meter langen Wels fangen.

Klappentext:
Lutra, ein kluger, erfahrener Fischotter, hält während seines abenteurreichen Lebens die Fischer und vor allem den Jäger Miklós in Atem. Von seiner sicheren Behausung unter der alten Espe am Fluß aus geht der raffinierte Räuber auf die Jagd und immer wieder entgeht er allen Verfolgungen. Der Jäger findet meist nur die Spuren Lutras und die Reste seiner Beute. Neben dem Haupthelden Lutra und seinem Gegenspieler, dem Jäger Miklós, fügt der Autor zahlreiche Tier- und Menschengestalten in die spannende Handlung ein. Wir folgen dem Fuchs auf der Jagd, wir beobachten die Eule als Mäusefängerin, wir begleiten Bussarde und Falken auf ihren Ausflügen und besuchen mit den nach Süden ziehenden Wildgänsen die verborgene Lichtung im Schilf. Mit dem Jäger, der vom frühen Morgen bis in die späte Nacht hinein auf der Pirsch ist, verfolgen wir die Spuren der Tiere und sind mit den Fischern auf dem Fluß, wenn sie den großen Wels fangen.

Titel des Originals: Lutra Móra Ferenc Könyvkiadó, Budapest 1961

Aus dem Ungarischen von Henriette u. Géza Engl
Zeichnungen von Péter Balog

Corvina Verlag, Budapest
1. Auflage 1973
2. Auflage 1975
3. Auflage 1982 

Ulrich Komm: Mit Breitseite und Enterbeil


Klappentext:

Der Kapitän Berent Jakobsen Karpfanger (1622-1683), entstammte einer Hamburger Seefahrerfamilie. Seine Vorväter waren aus den Niederlanden eingewandert, und er selbst hatte seine nautischen Kenntnisse im Dienst des berühmten Admirals de Ruyter, des späteren Oberkommandierenden der niederländischen Flotte in den Seekriegen gegen die Engländer, erworben.
Kapitän Karpfanger war während seiner Lehrzeit auf niederländischen Schiffen und auf seinen Reisen mit den modernen Strömungen seiner Zeit bekannt geworden und bald der muffigen Hamburger Krämeratmosphäre entwachsen.
Mit seinen bewaffneten Handelsschiffen sowie mit der stadteigenen Konvoifregatte lieferte er den nordafrikanischen Seeräubern und den Flibustiern im karibischen Raum eine Reihe glänzender Gefechte. Er hielt sich die Piraten mit den Kanonen seiner Schiffe vom Leibe, verstand es aber auch, im rechten Moment anzugreifen und den Kampf mit Enterbeil und Säbel zu entscheiden. Dieser Roman von kühnen Seefahrern, spannenden Verfolgungsjagden und farbigen Seeschlachten, geschrieben mit warmer Anteilnahme für die einfachen Leute aus dem Volk, rankt sich um die Lebensgeschichte eines Mannes, dem nicht allein das Schicksal des Stadtstaates Hamburg am Herzen lag. Karpfangers unermüdliches Wirken galt dem Schutz des friedlichen Handels und seiner gesamtstaatlichen Grundlage.

Schutzumschlag. Einband und Illustrationen: Werner Ruhner

Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik (VEB) Berlin
1. Auflage 1971 / 1. - 15. Tsd.
2. Auflage 1972 / 16. - 30. Tsd.
3. Auflage 1973 / 31. - 50. Tsd.
4. Auflage 1974 / 66. - 85. Tsd.
5. Auflage 1976 / 86. - 130. Tsd.
6. Auflage 1980 / 131. - 140. Tsd.
7. Auflage 1980
8. Auflage 1984
9. Auflage 1986 - 1. Aufl. in dieser Ausstattung
10. Auflage 1990 - 2. Aufl. in dieser Ausstattung (ersch. bei: Brandenburgisches Verlags-Haus)
 

Joachim Kupsch: Luise

Klappentext:
Ihr Bild war werktags von 9 bis 18 Uhr im zweiten Stock des Versteigerungshauses zu besichtigen, später dann im ersten: ein in reichlich blassen Farben gehaltenes Porträt, mehr gefällig als schön, aber mit einiger Akribie bei der Darstellung modischer Details. Was fängt die Phantasie eines wissenschaftlichen Zeitalters an mit solch einem verblichenen Aquarell aus der Zeit der Großen Queen, des beginnenden Kampfes um den Achtstundentag und der Abgrenzung der revolutionären Arbeiterbewegung gegen das Eindringen syndikalistischer und sozialer Reformbestrebungen? Sollte sie sich nicht aufgerufen fühlen, das blasse Abbild zu enträtseln? Das aber bedeutet Rekonstruktion.
An diesem Vorgang läßt der Roman auf originelle Weise teilnehmen und bietet fünf mögliche Frauenschicksale aus der Zeit der Bismarckschen Reichsgründung und des Sozialistengesetzes an als Modelle: Luise, das Nähmädchen in ihrem Stolz und ohnmächtigen Haß; Luise, das Dienstmädchen auf ihrem Weg nach oben; Luise, die Bibliothekarin zwischen Revolution und Anarchismus; Luise, deren intellektueller Stolz an der Brutalität des Lebens zerbricht; Luise, das Kind aus den Elendsquartieren, das mit dem Leben fertig wird.

Schutzumschlag: Helmut Brade

Mitteldeutscher Verlag, Halle-Leipzig
1. Auflage 1976
2. Auflage 1977
3. Auflage
4. Auflage 1979
   
Auch erschienen im
Buchclub 65

16 Dezember 2024

Raymond Chandler: Die Tote im See

Verlagstext:
Privatdetektiv Philipp Marlowe übernimmt in diesem Kriminalroman den Auftrag, die nymphomanisch veranlagte Ehefrau eines Geschäftsmannes aus Los Angeles zu suchen. In der Nähe des Ferienhauses seines Klienten, in dem sich die Verschollene mit einem Liebhaber getroffen hatte, entdeckt er die Leiche einer anderen Frau. Die Tote im See wird zum Angelpunkt eines verwickelten Geschehens, das Raymond Chandler in einer meisterhaft gebauten Handlung abrollen läßt. Wie in allen Romanen des amerikanischen Kriminalschriftstellers erzählt Philipp Marlowe die Geschichte selbst. In seiner unverwechselbaren ironisch-saloppen, bildhaften Sprache, mit scheinbar rückhaltloser Offenheit schildert er seine Ermittlungen in diesem verzwickten Fall, bei denen er von einem Mörder bedroht und von Polizisten zusammengeschlagen wird. Spannungsgeladene Szenen und eine Anzahl hervorragend charakterisierter Figuren kennzeichnen auch dieses, 1943 erstmals veröffentlichte Werk Raymond Chandlers (1888-1959), der die amerikanische Kriminalliteratur mit realistischen Romanen (»Der tiefe Schlaf«, 1939, »Leb wohl, mein Liebling«, 1940, »Das hohe Fenster«, 1942, »Die kleine Schwester«, 1949, »Der lange Abschied«, 1953, »Playback«, 1958), Kurzgeschichten und Essays bereichert hat.

Originalausgabe: The Lady in the Lake, erschienen bei Alfred A. Knopf, Inc., New York 1943
Einbandentwurf: Brigitte Ullmann

Verlag Volk und Welt, Berlin
1. Auflage 1982
2. Auflage 1983
3. Auflage 1989

Cover der 1. Auflage 1982
Einbandgestaltung: Uwe Häntsch

 

Karl Heinz Berger: Verjährt, aber nicht vergessen

Verlagstext:
Wer tötete den Regisseur Manfred Malter? Eine Antwort auf die Frage schien einfach, jedenfalls für Hauptmann Streiter, damals, im Jahr 1961, als das Verbrechen geschah. Er war sicher, das Motiv und den Täter zu kennen, nur er fand keine Beweise, so beharrlich, ja geradezu verbissen er auch suchte.

Mehr als sechsundzwanzig Jahre später fällt dem jungen Kriminalisten Rolf Liebmann beim Studium der alten Akte auf, daß er an ebenjenem Tag geboren wurde, an dem Malter starb. Und wenngleich er nicht abergläubisch ist, hält er es doch für einen Wink des Schicksals, sich des ungeklärten Falles anzunehmen. Die Recherchen führen ihn mit Menschen zusammen, die - heute wie damals - meist nur ungern der Wahrheit die Ehre geben, und er muß erfahren: Die Vergangenheit ist nicht tot, sie ist nicht einmal vergangen. Und auch dem inzwischen pensionierten Hauptmann Streiter bringen die späten Erkenntnisse nicht nur die Befriedigung, endlich auf den richtigen Weg geraten zu sein.


Umschlagentwurf: Erhard Grüttner

Verlag Das Neue Berlin 1989
Reihe:  DIE Delikte Indizien Ermittlungen
1. Auflage 1989

 

Joachim S. Gumpert (Hrsg.): Eulenspiegels Witz-Panoptikum – Tag und Nacht zu öffnen


Aus dem Inhalt:

Vorsicht
Ein Mann erzählt seinem Freunde, er habe geträumt, ein Nagel habe seinen Fuß durchstoßen.
Als der Freund das hört, schreit er: „Warum schläfst du auch barfuß?“
Antike

Trauer
Zu einem Säufer, der in einer Kneipe trank, kam ein Mann mit der Botschaft: „Deine Frau ist gestorben.“
Der Trunkenbold wandte sich darauf an den Wirt: „Von jetzt an schenk mir nur Dunklen ein.“
Antike

Ärztlicher Rat
Ein Patient kommt zu einem Arzt und klagt: „Wenn ich aus dem Schlaf erwache, bin ich eine halbe Stunde schwindlig. Was soll ich tun?“
Der Arzt rät ihm: „Ganz einfach. Wach eine halbe Stunde später auf!“
Antike

Eile
Ein närrischer Muezzin rannte, gleich nachdem er vom Minarett zum Morgengebet gerufen hatte, in toller Eile davon.
Jemand fragte ihn: „Wohin rennst du?“
Er antwortete: „Ich will herausfinden, wie weit der Klang meiner Stimme reicht.“
persisch

Inhalt:
5 ........... Es war einmal
17 ......... Worüber sie damals lachten
31 ......... Bitte, machen Sie sich frei
41 ......... Tierisch Heiteres
49 ......... Zwischen Gastronomie und Gastritis
61 ......... Feine Gesellschaft
73 ......... Liebe und Ehe
87 ......... Trautes Heim
95 ......... Leicht verrückt
111 ....... Im Beichtstuhl
119 ....... Flüsterwitze
129 ....... Käuze, Schelme, Professoren
139 ....... Kinder, Kinder
147 ....... Aus der Welt des Motors und des Hilfsmotors
157 ....... Manche nennen's Sex
169 ....... Kunst und Wissenschaft
181 ....... Ein bißchen aus aller Welt
193 ....... Unterwegs
202 ....... Da kam ein Wanderer des Wegs
212 ....... Situationen
225 ....... Wo kommen die Witze her?

Einband und Illustrationen: Rolf F. Müller

Eulenspiegel-Verlag, Berlin
1. Auflage 1977 

15 Dezember 2024

Ludwig Hinterthür: Herbstliches Tischleindeckdich

Buchanfang:
WALDERDBEEREN
Schön ist der Wald überall, auf der Höhe und im Talgrund, im Gestrüpp und im Hochwald, an steiler Felswand und am Bache. Wenn du Urlaub hast, irgendwo in Thüringen, im Harz oder im Erzgebirge, wanderst du hinaus zu den grünen Wäldern, läßt dich am Waldrand nieder und genießt die Stille. Zwar ist es keine Totenstille; hinter dir knackt es im Geäst, Vögel singen, und hoch über dir kreist der Bussard. Du legst dich zurück auf das Moos, schließt die Augen und atmest tief. Ist es nicht so, als fiele alle Sorge, alle Hast und Bedrängtheit von dir ab?
Nach einer Weile öffnest du die Augen wieder, ein sommerlicher Windzug läßt die Blätter über dir rauschen. Licht fällt in breiten Streifen auf den braunen Waldboden. Wie schön es ist! Später schlenderst du weiter. Du wolltest ja nicht ziellos dahinwandern, sondern auf Entdeckungsfahrten ausgehen; es gibt im Walde so vieles zu suchen und zu finden, von dem wir bislang nur wenig wissen. Da, wo im Frühling tausend Blüten sich öffneten und mit ihrem Honig und ihren Pollen dem zahlreichen Insektenvolke einen willkommenen Speisetisch boten, dort reifen im Sommer Früchte, süße Gaben, die Vögeln und Menschen ein einladendes „Tischleindeckdich“ bereiten.
Der Weg führt weiter in den Forst hinein. Seitab klopft ein Specht, und ein Eichhörnchen huscht über den Weg. Du bleibst stehn und schaust ihm eine Weile zu, wie es possierlich in dem Astwerk der Eiche emporklettert und dann und wann zu dir herunterlugt.

Inhalt:
Walderdbeeren .......... 7
Himbeeren und Brombeeren .......... 11
Heidelbeeren und Preiselbeeren .......... 15
Hagebutten .......... 20
Kornelkirschen und Berberitzen .......... 25
Vogelbeeren und Mollerbrot .......... 29
Schlehen .......... 33
Holunderbeeren .......... 37
Mistelbeeren .......... 42
Wacholderbeeren .......... 46
Haselnüsse .......... 49
Kastanien .......... 54
Eichelsegen .......... 58
Bucheckern .......... 65
Tannenzapfen und Kiefernzapfen .......... 69

Mit 8 Tafeln des Verfassers

Jugendbuchverlag Ernst Wunderlich, Leipzig
Reihe:
Jugendbuchreihe „Erlebte Welt“; Band 8
1. Auflage 1952 / 1.-10. Tsd.

Conrad Vollmer: Kleine Welt am Meeresstrand

Buchanfang:
Die große und die kleine Welt am Meere
Wer im Binnenlande daheim ist, wer vielleicht in der Großstadt oder auf dem Lande aufgewachsen ist, oder gar in engen Tälern zwischen hohen Bergen, dem eröffnet sich an der See eine neue Welt. So ging es auch mir, als ich an einem sonnigen Ostermorgen die See kennenlernte. Es war an einer der schönsten deutschen Küstenstrecken, an den Kreidefelsen von Stubbenkammer! Hell strahlte die Ostersonne vom blauen Himmel; noch waren die Buchenzweige kahl, aber über und neben mir trieben die dünnen Knospen schon ihre ersten grünen Blattspitzen. Aus dem braunen Fallaub zu meinen Füßen leuchteten die blauen Sterne der Leberblumen, und vor mir öffnete sich zwischen den Stämmen der Blick auf die weite, sonnüberglänzte Ostsee. Noch ein paar Schritte, da stand ich am Steilufer auf der vorspringenden Kanzel des Königsstuhls!
In jähem Absturz, fast senkrecht fallen hier unmittelbar vor den Füßen des Beschauers die weißen Kreidefelsen wohl hundert Meter tief ab zum schmalen Strande; rechts gähnt eine steile, nach unten breiter werdende Schlucht, aus der Kanten großer, hinabgebrochener Kreideschollen wie scharfe Grate hervorragen; ein schmaler Fußpfad zieht dazwischen hinab, zuweilen verborgen im Buchenwald, der an den sanfter geneigten Hängen wie ein lebender Filzteppich zum Strande hinunterreicht. Aber jenseits dieser Schlucht springt, stufenweis steil, eine zweite Klippe gegen das Meer vor, die Augustenaussicht.
Und so reihen sich nach Süden, bis nach Saßnitz, vorspringende Klippen, auch Klinken genannt, und zurückweichende Schluchten zu einer starkgegliederten Felsküste aneinander. Die Unruhe der Linien wird gemildert von der Decke des Waldes, der sich wie ein weicher Mantel darüberbreitet. Und davor nun ruhig, unermeßlich scheinend das Meer!

Inhalt:
Die große und die kleine Welt am Meere .......... 7
Was uns der Spülsaum verrät .......... 13
Muschelschale oder Schneckenhaus .......... 20
Allerlei Sand- und Schlammfreunde .......... 25
Siedlernot auf sandigem Meeresboden .......... 31
Bunte Pflanzen in salzigen Fluten .......... 39
Vielseitige stachlige Räuber .......... 46
Gepanzerte Wegelagerer unter schäumender Brandung .......... 52
Maskenscherze am Meeresboden .......... 58
Von seltsamen Mietern und Untermietern .......... 64
Merkwürdige Fischgestalten .......... 68
Von falschen Krabben, Flöhen und Pocken .......... 71
Beweglicher Schimmel und fressendes Moos .......... 75
Hungrige Blumen und pumpende Mägen .......... 78
Strahlende Sonne und brennendes Wasser .......... 84
Dunkle Nächte und leuchtende Wogen .......... 87
Pflanzen zwischen Salz- und Süßwasser .......... 93
Schlichte Ähren und bunte Blüten .......... 97
Redende Steine und erloschenes Leben .......... 104
Wir lernten kennen .......... 111

Mit 12 Tafeln von Jürgen Ritter
und Federzeichnungen des Verfassers

Jugendbuchverlag Ernst Wunderlich, Leipzig
Reihe:
Jugendbuchreihe „Erlebte Welt“; Band 17
1. Auflage 1953 / 1.-10. Tsd.
2. Auflage 1953 / 11.-15. Tsd.

Conrad Vollmer: Kleine Baumchronik

Buchanfang:
EIN NOTWENDIGES VORWORT
Weißt du, was eine Chronik ist? – Chronos ist ein griechisches Wort und bedeutet: Zeit. Danach nannten die Griechen und nach ihnen die Römer die fortlaufenden Aufzeichnungen geschichtlicher Ereignisse chronica, und daraus ist über das mittelalterliche Latein das deutsche Lehnwort Chronik entstanden.
Eine Baumchronik ist also eine Aufzeichnung aus der Geschichte der Bäume. Jawohl, auch Bäume haben ihre Geschichte! Das gilt für einzelne, wie auch für ganze Arten. Sicher kennst auch du einen alten berühmten Baum, von dem die Überlieferung berichtet, daß er schon vor Jahrhunderten wegen seiner Größe und Schönheit besucht und bewundert wurde. An der Form von Stamm und Krone eines einzelnen Baumes vermag der Fachmann oft sein ganzes Geschick ab- zulesen; er kann mit dem Dichter sagen:

Eure Kronen bewahren Vergangenes in
rätselvoller Sprache. (Otto Ernst)

Auch die verschiedenen Gattungen und Arten unserer Waldbäume haben eine lange und wechselvolle Geschichte. Davon vermag freilich nicht mehr ein einzelner Baum vollständig zu berichten, denn über dem geschichtlichen Geschehen sind Generationen gekeimt, aufgewachsen und wieder dahingesunken. Auch menschliche Überlieferungen und Urkundensammlungen können hier nicht weiter helfen. Denn die alte Geschichte unserer Bäume hat sich abgespielt, als in unserer mitteleuropäischen Heimat Menschen noch nicht leben konnten .........

VOM WESEN DER BÄUME
Die Bäume sind die eindruckvollsten und gewaltigsten Pflanzengestalten der Erde. Manche Arten wachsen bis zu Höhen über hundert Meter empor; viele Einzelbäume werden Hunderte, ja Tausende von Jahren alt. Alte, ehrwürdige Bäume, die lange vor uns Lebenden schon grünten und uns alle vielleicht überleben werden, gibt es auch in unsern Wäldern und Fluren. Vielleicht kennst du selbst eine „tausendjährige“ Eiche oder Linde? Nur an Höhe können es die einheimischen Bäume nicht mit manchen „Ausländern“ aufnehmen. Unsere höchstwüchsigen Bäume, alte Tannen oder Fichten in günstigen Lagen, erreichen nur selten eine Höhe von sechzig Metern. Dagegen gibt es in anderen Erdteilen Baumarten, die wesentlich höher werden.
Die gewaltigsten Bäume der Erde sind die Mammutbäume im Felsengebirge Kaliforniens. Von ihnen ist schon viel in Wort und Bild berichtet worden; sicher hast auch du schon von ihnen gehört. Dabei waren sie bis 1850 nur vom Hörensagen bekannt. Der erste Botaniker, der vor den Riesenstämmen von mehr als hundert Metern Höhe und über zehn Meter Durchmesser stand, war Engländer, und so wurde der Baum nach Englands Nationalhelden Wellingtonia genannt. Das ließ den Amerikanern keine Ruh; sie tauften ihn in Washingtonia um! Vergleiche ergaben aber, daß er als neue Art zu der schon längere Zeit bekannten, ebenfalls riesigen, Küstensequoie gestellt werden mußte. Als Sequoia war er zum dritten Mal nach einem berühmten Mann genannt: Sequo Yah war der Häuptling der Irokesen, der ihnen ..........

Inhalt:
Ein notwendiges Vorwort ....... 7
Vom Wesen der Bäume ....... 9
Ein kurzes Kapitel Erd- und Vorgeschichte ....... 17
Versteckte Urkunden in natürlichen Archiven ....... 27
Die ersten Rückwanderer ....... 34
Die Haselzeit ....... 42
Der Sieg des Eichenmischwaldes ....... 45
Die Buchenzeit ....... 65
Die Wildobstbäume ....... 71
Fichten und Tannen ....... 76
Von den Bäumen zum Walde – vom Wald zum Forst! ....... 91
Wir lernten kennen ....... 106
Schrifttum ....... 112

Mit 16 Tafeln von Renate Müller
und 16 Rindenfotos von Kurt Herschel

Die Federzeichnungen stammen vom Verfasser und von Renate Müller.
die technischen Zeichnungen von Günther Hartmann.

Jugendbuchverlag Ernst Wunderlich, Leipzig
Reihe:
Jugendbuchreihe „Erlebte Welt“; Band 35
1. Auflage 1954 / 1.-10. Tsd.

Wojciech Zukrowski: Mit der Flamingofeder geschrieben

Klappentext:
Ein Goldstück für die Freiheit spendet Bolek, und schon jagen ihn die Häscher des Königs. Aus dem Tumult der Revolution flüchtet sich der junge polnische Edelmann in die zärtlichen Arme der schönen Fürstin Charlotte, doch kaum, daß er die Vorzüge der französischen Betten zu schätzen weiß, sieht er die ungetreue Liebste an der Seite Seiner Majestät Ludwigs XVI. soupieren, indes das Volk von Paris mit dem königlichen Haupte längst Rugby spielt... Herb, köstlich und unwiderstehlich duftet die Zitrone, die dem Papst auf den Arm hüpft. Die sengende Julisonne, die schwitzende Menschenmenge und der faulige Gestank des Tibers machen alle Gebote vergessen, und Signora Spaghetti, die dicke Obsthändlerin, sieht zu ihrem Entsetzen, wie ihre Ware heimlich unter der Tiara verschwindet. Sie schweigt, aber ihr Schweigen wird eine teure Rache sein... Liebenswert ist die Gestalt des sensiblen kleinen Toluś: Er erkennt einen Mörder an seinen schwarzen Ohren, rettet einen altpolnischen König vor seinen Verfolgern, beobachtet des Nachts, wie seine Möbel zu einer Bittprozession auf die Straße marschieren... Mehr als ein Spiel von Phantasie und Realität, als den Spaß an bizarrer Übertreibung bietet Zukrowski: Seine Flamingofeder kitzelt die Wirklichkeit am Halse – wird sie's vertragen? Vergnügen an der Selbsterkenntnis und am kritischen Erkennen der Umwelt lehren diese Geschichten. Sie führen uns nach Frankreich, Italien, Belgien, England und in die reizvolle Landschaft Ostpolens.
Wojciech Żukrowski, 1916 geboren, zählt zu den bedeutendsten und zugleich populärsten Schriftstellern in Polen. Er schreibt Romane, Erzählungen, Drehbücher, Reportagen.

Inhalt:
Mit der Flamingofeder geschrieben
7 ........... Mitleid oder Zimmer zu vermieten
               Deutsch von Kurt Kelm
31 ......... Die Flucht oder Eine Erzählung mit Protenzen
               Deutsch von Kurt Kelm
53 ......... Monarchisten oder Das grüne Herz
               Deutsch von Kurt Kelm
90 ......... Der Pelz oder Eine sarkastische Erzählung
               Deutsch von Kristiane Lichtenfeld
104 ....... Die heilige Zitrone oder Die Geheimnisse des Vatikans
               Deutsch von Kristiane Lichtenfeld
129 ....... Marylas Herzchen oder Die Rache
               Deutsch von Kurt Kelm
140 ....... Der auferweckte Lazarus oder Die Lebensfreude
               Deutsch von Kristiane Lichtenfeld
155 ....... Der Wurm oder Der Friede des Gelehrten
               Deutsch von Kristiane Lichtenfeld
167 ....... Der Tyrann oder Ein Sargporträt
               Deutsch von Kurt Kelm
190 ....... Meine Frau
               Deutsch von Kurt Kelm
Krümel von der Hochzeitstorte
214 ....... Die Schachtel mit den Schrotkügelchen
               Deutsch von Caesar Rymarowicz
228 ....... Mein König Łokietek
               Deutsch von Caesar Rymarowicz
241 ....... Knabenspiele
               Deutsch von Kurt Kelm
248 ....... Herr Gołebiowski
               Deutsch von Caesar Rymarowicz
263 ....... Der Ringkragen des Urgroßvaters
               Deutsch von Caesar Rymarowicz
274 ....... Die Beichte
               Deutsch von Caesar Rymarowicz
287 ....... Das Abendbrot
               Deutsch von Kurt Kelm
300 ....... Das Erröten der Gänseblümchen
               Deutsch von Caesar Rymarowicz
308 ....... Die alte Brosche
               Deutsch von Caesar Rymarowicz
319 ....... Das Geheimnis des Sekretärs
               Deutsch von Caesar Rymarowicz
326 ....... Das Äpfelchen
               Deutsch von Caesar Rymarowicz
339 ....... Brombeeren
               Deutsch von Caesar Rymarowicz
351 ....... Am Morgen
               Deutsch von Caesar Rymarowicz
358 ....... Der Gewittersturm
               Deutsch von Caesar Rymarowicz
367 ....... Das Homen
               Deutsch von Kurt Kelm
374 ....... Krümel von der Hochzeitstorte
               Deutsch von Caesar Rymarowicz
377 ....... Nachwort

Einband und Schutzumschlag: Gerhard Rappus
Original Titel: Wojciech Żukrowski Piórkiem flaminga Okruchy weselnego tortu
Aus dem Polnischen übersetzt von Kurt Kelm, Kristiane Lichtenfeld und Caesar Rymarowicz
Mit einem Nachwort von Eberhard Dieckmann

Aufbau-Verlag Berlin und Weimar
1. Auflage 1973

14 Dezember 2024

Friedrich Schiller: Die Bürgschaft – Eine Auswahl

Klappentext:
»Oft stieg er auf einen Stuhl und fing an zu predigen. Mutter oder Schwester mußten ihm eine schwarze Schürze umbinden und ein Käppchen aufsetzen. Dabei sah er sehr ernsthaft aus. Wer zugegen war, mußte ihm zuhören, und wenn jemand lachte, wurde er un- willig...« So erzählt Christophine Schiller von ihrem siebenjährigen Bruder Friedrich. Eigentlich wollte er Pfarrer werden, doch es sollte anders kommen: 1773 zwang ihn der württembergische Herzog Karl Eugen, in die »Militärische Pflanzschule«, die spätere Karlsschule, einzutreten. Acht lange Jahre mußte sich der junge Schiller der Willkür des Herzogs unterordnen, aber je mehr er reglementiert wurde und vom wirklichen Leben abgeschlossen war, desto mehr wollte er darüber erfahren. Er las Shakespeare, Lessing und Goethe und begann schließlich, selbst zu schreiben. Im Dezember 1780 konnte Schiller die Militärakademie verlassen. Er wurde Regimentsarzt in Stuttgart. Zwei Jahre später erlebte sein Drama »Die Räuber« die Uraufführung am Mannheimer Theater. Zweimal war Schiller ohne Erlaubnis des Herzogs nach Mannheim gefahren und hatte die begeisterte Aufnahme des Stücks durch das Publikum selbst miterlebt. Bald darauf floh er aus Stuttgart, denn unter Androhung von Strafe war ihm jede weitere schriftstellerische Tätigkeit untersagt worden. Mannheim, Leipzig und Dresden waren die nächsten Stationen seines Lebens. Zwei glückliche Jahre, frei von finanziellen Schwierigkeiten, verlebte er als Gast Christian Gottfried Körners, des Vaters von Theodor Körner, dem Dichter des Befreiungskrieges 1813. Doch es zog Schiller nach Weimar, dem damaligen Mittelpunkt des literarischen Lebens. Sein Wunsch, mit Goethe zusammenzutreffen, erfüllte sich, und es entwickelte sich eine dauerhafte, für die klassische deutsche Literatur so fruchtbringende Freundschaft. 1789 erhielt Schiller eine Professorenstelle ohne Gehalt in Jena. 1799 siedelte er mit seiner Familie – er hatte 1790 Charlotte von Lengefeld geheiratet – nach Weimar über. Obwohl seine Lungenerkrankung immer gefährlicher wurde, arbeitete er unentwegt. Innerhalb eines halben Jahres schrieb er den »Wilhelm Tell«, ein weiteres Drama konnte er nicht mehr vollenden. Am 9. Mai 1805 starb Friedrich Schiller im Alter von nur fünfundvierzig Jahren. Er hinterließ ein reiches und vielgestaltiges Werk, das geprägt ist von der Auseinandersetzung des Dichters mit den Problemen seiner Zeit, vom unermüdlichen Kampf gegen Tyrannei und Unterdrückung, vom Ringen um die Verwirklichung humanistischer Ideen. Die vorliegende Auswahl enthält Gedichte, Balladen, Ausschnitte aus Kabale und Liebe und » Wilhelm Tell«, die Erzählung »Der Verbrecher aus verlorener Ehre« und Briefe.

Inhalt:
5 .............. Das Mädchen aus der Fremde
6 .............. Punschlied
7 .............. Die Teilung der Erde
8 .............. An den Frühling
10 ............ Der Jüngling am Bache
11 ............ Der Verbrecher aus verlorener Ehre Eine wahre Geschichte
36 ............ Die Bürgschaft
42 ............ Der Taucher
49 ............ Brillanten für die Lady - aus »Kabale und Liebe«
52 ............ Der Handschuh - Aus »Wilhelm Tell«
55 ............      3. Aufzug, 3. Szene
74 ............      4. Aufzug, 3. Szene
87 ............ An die Freude
Briefe
92 ............ An Christophine Schiller, Neujahr 1784
95 ............ An Charlotte von Lengefeld, 19. August 1788
96 ............ An Charlotte von Lengefeld, 2. September 1788
97 ............ An Körner, 28. Mai 1789
100 .......... An Körner, 1. März 1790
102 .......... An Körner, 22. Februar 1791
104 .......... An Kaspar und Elisabeth Dorothea Schiller, 21. November 1794
106 .......... An Elisabeth Dorothea Schiller, 19. September 1796
108 .......... An Goethe, 21. Juli 1797
109 .......... An Charlotte von Schimmelmann, 23. November 1800

Ausgewählt von Frank Beer
Illustrationen von Wolfgang Würfel
Für Leser von 14 Jahren an

Der Kinderbuchverlag, Berlin
1. Auflage 1984
2. Auflage 1985

13 Dezember 2024

Johann Wolfgang von Goethe: Willkommen und Abschied – Gedichte, Märchen, Sprüche und Balladen

Klappentext:
»Die Nacht schuf tausend Ungeheuer, doch frisch und fröhlich war mein Mut: In meinen Adern welches Feuer! In meinem Herzen welche Glut!«

Ein junger Mann bei schnellem Ritt durch die unheimliche Nacht zu seinem Mädchen... Der Dichter erzählt in Willkommen und Abschied von seiner Liebe zur schönen Pfarrerstochter Friederike Brion, die er als Student auf seinen Streifzügen um Straßburg in dem nahe gelegenen Sesenheim kennengelernt hat und die er dort zurücklassen wird.
Die Dichtungen und Schriften dieser Sammlung geben Auskünfte über Erlebnisse, Ansichten und Empfindungen Johann Wolfgang Goethes, der am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren wurde. Sein Vater, Jurist und Kaiserlicher Rat, unterrichtete den Jungen und dessen jüngere Schwester selbst. Im väterlichen Hause hatte das Kind frühzeitig Umgang mit Malern, Künstlern, mit den wandernden Theatertrupps; es kannte sich bald aus in den Werkstätten und Winkeln der alten Messestadt. Siebzehnjährig zog Johann Wolfgang auf die Universität in Leipzig. Nach einer schweren Krankheit setzte er seine Studien in Straßburg fort, erwarb das Doktordiplom und ging für kurze Zeit als Praktikant ans Reichskammergericht in Wetzlar. Seine ersten aufsehenerregenden Dichtungen erschienen, darunter die »Sesenheimer Gedichte« und der Briefroman »Die Leiden des jungen Werthers«.
1775 reiste der Doktor – wie er genannt wurde – von Frankfurt aus zu dem jungen Herzog Karl August nach Weimar, der ihn zu seinem obersten Ratgeber ernannte. Goethe versah die Regierungsgeschäfte mit großem Eifer und gegen viele Widerstände bei Hofe, doch er spürte auch, daß sein dichterisches Talent zu versiegen drohte. Da verließ er Weimar und eilte nach Italien (1786). Andersartige Eindrücke – »Меег, Berge, Straßen mit lautem Leben« – erfrischten die Dichterseele: die Arbeiten an »Iphigenie«, »Egmont<« und »Tasso« wurden aufgenommen.
Zwei Jahre später war Goethe wieder in Weimar. Er gründete mit Christiane Vulpius einen Hausstand; von den Kindern blieb einzig der Sohn August am Leben. Die Ereignisse der Französischen Revolution berührten nicht nur den Dichter in seinem Werk, er begleitete auch den Herzog an der Seite der deutschen Fürstenarmee in die Champagne (1795). Wieder in Weimar, fand er die Freundschaft Friedrich Schillers. »Ein neuer Frühling!« Beide begründeten die klassische deutsche Literaturepoche. Der frühe Tod Schillers (1805) traf Goethe schwer.
Der Dichter, der nur noch das Weimarer Hoftheater leitete, lebte – abgesehen von den vielen Besuchern aus aller Welt und seinen meist kurzfristigen Reisen – zurück- gezogen in seinem Hause am Frauenplan. 1816 starb seine Frau Christiane. Goethe widmete sich ganz naturwissenschaftlichen Studien und literarischen Arbeiten: den Romanen »Wilhelm Meisters Wanderjahre«, »Die Wahlverwandtschaften«, den Autobiographien »Dichtung und Wahrheit«, »Champagne in Frankreich«. Er übersetzte auch Werke der Weltliteratur ins Deutsche. 1831 wurde das Hauptwerk, die Faustdichtung, abgeschlossen. Knapp ein Jahr später, am 22. März 1832, starb der Dichter.

Inhalt:
Über der Erdkugel* ....... 5
Der Vogel im Käfig* ....... 6
Die Frösche* ....... 7
Gleich und gleich  ....... 9
Der neue Paris ....... 10
Alter Feuersegen ....... 29
Jahrmarkt* ....... 30
Kessel und Topf* ....... 31
Schneidercourage ....... 32
Vater und Sohn* ....... 33
Katechisation* ....... 34
Zuhause* ....... 35
Der Rattenfänger ....... 55
Flohlied* ....... 56
Hexeneinmaleins* ....... 57
Der Zauberlehrling ....... 58
Erlkönig ....... 62
Der Fischer ....... 65
Der Schatzgräber ....... 67
Der getreue Eckart ....... 69
Legende ....... 71
Der neue Amadis ....... 73
Die neue Melusine ....... 75
Der Musensohn....... 102
Das Veilchen ....... 104
Gefunden ....... 105
Blumengruß ....... 106
Heidenröslein ....... 107
Mailied ....... 108
Der Edelknabe und die Müllerin ....... 110
Schäfers Klagelied ....... 112
Wechsel* ....... 113
Fünf Dinge ....... 114
Fünf andere ....... 115
Gedankensplitter* ....... 116
Meeresstille ....... 119
Wandrers Nachtlied ....... 120
Glückliche Fahrt ....... 122
Osterspaziergang* ....... 123
Willkommen und Abschied ....... 125
An den Mond ....... 127
Spruch und Widerspruch* ....... 129
Holzhauerlied* ....... 130
Johanna Sebus ....... 131
Prometheus ....... 133
Fürs Leben* ....... 135
Frisch gewagt* ....... 136
Worterklärungen* ....... 137
* Diese Überschriften stammen nicht von Goethe

Illustrationen Wesselina Tomowa
Für Leser von 12 Jahren an

Der Kinderbuchverlag, Berlin
1. Auflage 1985
2. Auflage 1988
3. Auflage 1989

Willibald Gutsche, Baldur Kaulisch (Hrsg.): Bilder aus der Kaiserzeit – Historische Streiflichter 1897 bis 1917

Vorwort

Die historischen »Bilder« dieses Bandes veranschaulichen bemerkenswerte politische, wirtschaftliche, soziale, kulturelle und militärische Ereignisse einer Zeitspanne, die als Epochebeginn des Imperialismus und als Vorabend der proletarischen Revolution in die Geschichte eingegangen ist. Sie beleuchten zwei Jahrzehnte deutscher Geschichte, deren erster, längerer Teil im Bewußtsein so manches Angehörigen älterer Generationen angesichts dessen, was dann mit dem ersten Weltkrieg hereinbrach und sich mit Inflation, Weltwirtschaftskrise, faschistischer Diktatur und zweitem Weltkrieg fortsetzte, im nachhinein verklärt als »gute alte Zeit« erschien.
Gerade aus der Sicht unserer Tage ergeben sich viele Fragen an die Geschichte jener Jahre: Welche Wege führten in den ersten Weltkrieg, auf dessen Schlachtfeldern über 8 Millionen Menschen verbluteten und fast 19 Millionen verwundet wurden? Was für Motive lagen den Entscheidungen jener Staatsmänner zugrunde, deren abenteuerliche Politik einen weltweiten Krieg kaltblütig in Rechnung stellte? Hätte sich diese Katastrophe verhindern lassen? Warum vermochte die deutsche Sozialdemokratie, die damals stärkste Wählerpartei, den Herrschenden nicht in den Arm zu fallen? Was dachten und fühlten die Volksmassen, wie arbeiteten, lebten und kämpften sie?
Auf solche Fragen wollen die Bilder aus der Kaiserzeit auf ihre Art und Weise Antworten vermitteln. Sie enthüllen schlaglichtartig, daß die Flucht in eine eingebildete heile Welt des Vorgestern den nüchternen Blick dafür verstellt, daß der 1. August 1914 und vieles, was diesem Datum in den nächsten drei Jahrzehnten folgte, aus dem Schoß der sogenannten Kaiserzeit hervorging, daß diese Zeit für die Volksmassen alles andere als eine gute Zeit gewesen ist.
Die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert markierte nicht nur eine zeitliche Zäsur; sie leitete einen gesellschaftlichen Umbruch von großer Tragweite ein. Hinter der schillernden Kulisse von Kaisergeburtstagen, Kaiserparaden und Kaisermanövern, zu denen sich Seine Majestät natürlich »Kaiserwetter« wünschte, verbarg sich der für das deutsche Volk so folgenschwere Machtantritt der Monopolherren und Großbankiers, ihr zwar widersprüchliches, aber immer innigeres Bündnis mit den preußischen Junkern und damit ein gegen die überwiegende Mehrheit des Volkes gerichtetes imperialistisches, zutiefst antidemokratisches, militaristisches Herrschaftssystem.
Gefühlsschwangere Schlagworte jener Jahre wie »Vaterland«, »nationale Interessen«, »gottgewollte Ordnung« oder »deutsche Kulturmission« sollten nur darüber hinwegtäuschen, daß die herrschenden Klassen die Arbeiterklasse und die anderen unterdrückten Klassen und Schichten ihren maßlosen Profit- und Machtinteressen unterwarfen, ihnen ihre »Ordnung« aufzwangen und sie für die Verwirklichung ihrer abenteuerlichen, auf eine Neuaufteilung der Erde gerichteten »Weltpolitik« mißbrauchten. Kaiser Wilhelm II. wurde zu ihrer Galionsfigur. Er war nur für die »feinen Leute« da.
Doch das sind nicht die einzigen Erkenntnisse, welche die Geschichten dieses Bandes vermitteln. Sie ermöglichen auch den Gewinn einer Einsicht, auf die Friedrich Schiller in seiner Antrittsvorlesung an der Jenaer Universität »Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?« im Mai 1789 aufmerksam machte: »... Wert auf die Güter zu legen, denen Gewohnheit und unangefochtener Besitz so gern unsere Dankbarkeit rauben: kostbare teure Güter, an denen das Blut der Besten und Edelsten klebt, die durch die schwere Arbeit so vieler Generationen haben errungen werden müssen!«
Denn an revolutionären Geschehnissen und anderen progressiven Leistungen war auch diese Zeit keineswegs arm. In opfervollen, zähen Klassenauseinandersetzungen rang die deutsche Arbeiterklasse um ökonomische, soziale und politische Rechte, kämpfte sie, die fortschrittlichste gesellschaftliche Kraft, die zur Führung des antiimperialistischen und antimilitaristischen Kampfes berufen war, gegen den drohenden imperialistischen Weltkrieg. Konsequente Marxisten wie Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und Clara Zetkin setzten sich entschieden gegen den vordringenden Opportunismus in der deutschen Arbeiterbewegung zur Wehr, protestierten leidenschaftlich gegen dessen »Burgfrieden« mit den Feinden des Volkes und sammelten sich schließlich in der Spartakusgruppe, der Keimzelle der späteren Kommunistischen Partei Deutschlands. Am Vorabend des »Roten Oktober« formierte sich unter dem Eindruck der russischen Februarrevolution im Sommer 1917 eine revolutionäre Matrosenbewegung zum Kampf um den Frieden gegen den »Hauptfeind im eigenen Land«.
In den 32 Beiträgen dieses Bandes wird der historisch interessierte Leser neben manchem Unbekannten auch bereits Vertrautes finden. Aber es wird ihm auf eine bisher wenig übliche Art und Weise der Geschichtsdarstellung nahegebracht, in Gestalt historischer Streiflichter hierin dem Genre historischer Porträts und Miniaturen verwandt, um das sich der. Urania-Verlag mit den Bänden »Unter dem Regenbogen« (Historische Porträts zur deutschen frühbürgerlichen Revolution), »Gewalten und Gestalten« (Miniaturen und Porträts zur deutschen Novemberrevolution 1918/19) und »Sturz ins Dritte Reich« (Historische Miniaturen und Porträts 1933-35) verdient gemacht hat. Nur daß in den vorliegenden »Streiflichtern«, die bis an den Vorabend der Novemberrevolution heranführen, nicht Persönlichkeiten im Mittelpunkt der Einzeldarstellungen stehen, sondern historische Ereignisse und Episoden geschildert werden, die für das gesamtgesellschaftliche Geschehen jener Zeit charakteristische Erscheinungen und Tendenzen offenbaren und auf knappem Raum Einblicke in historische Zusammenhänge gewähren darin mehr dem im gleichen Verlag erschienenen Band »Herkules in der Wiege. Streiflichter zur Geschichte der Industriellen Revolution« vergleichbar.
Dabei stützen sich die Autoren nicht nur auf die neueste Spezialliteratur, einschlägige Dokumentenpublikationen und Memoiren. Die meisten Beiträge beruhen zugleich auf ergänzenden eigenen Quellenforschungen der Autoren, insbesondere im Zentralen Staatsarchiv, Abteilung Potsdam und Merseburg, im Militärarchiv der DDR, im Staatsarchiv Potsdam, in den Zentralen Parteiarchiven des Instituts für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED und des Instituts für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU, im Internationalen Institut für Sozialgeschichte (Amsterdam), im Österreichischen Staatsarchiv (Wien), im Ungarischen Staatsarchiv und im Archiv der Ungarischen Reformierten Kirche (Budapest), im Public Record Office (London), im Archiv Bosniens und Hercegovinas (Sarajevo), im Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes (Bonn) und im Bundesarchiv (Koblenz).
Der Band ist das Ergebnis einer fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen der Forschungsgruppe 1900 bis 1917 des Wissenschaftsbereichs Deutsche Geschichte 1789 bis 1917 am Zentralinstitut für Geschichte der Akademie der Wissenschaften der DDR mit Fachhistorikern in anderen wissenschaftlichen Einrichtungen auf den Gebieten der Geschichte der Arbeiterbewegung, der allgemeinen Geschichte, der Wirtschafts- und Militärgeschichte, der Wissenschafts- und Literaturgeschichte sowie mit Schriftstellern und Arbeiterveteranen. Unter Wahrung der individuellen Handschriften der einzelnen Autoren und der unterschiedlichen, dem je- weiligen Gegenstand angemessenen Darstellungsformen haben die Herausgeber die chronologisch geordneten Streiflichter konzeptionell und gestalterisch zu einem Ganzen gefügt.
Herausgeber und Autoren danken allen, die das Vorhaben förderten oder unterstützten, insbesondere dem Lektor des Urania-Verlages, Herrn Lutz Heydick, den Gutachtern Herrn Prof. Dr. Konrad Canis und Herrn Prof. Dr. Gustav Seeber sowie Frau Dorle Zilch und Frau Jenni Röser für ihre wissenschaftlich-technische Mitwirkung.
Berlin, den 1. September 1983
Willibald Gutsche Baldur Kaulisch


Urania-Verlag Leipzig,Jena,Berlin
1. Auflage 1985  (1.-12. Tsd.)

12 Dezember 2024

Ernst-Manfred Wiedenroth: Pflanzen aus aller Welt

Buchanfang:
Bunt ist das Kleid der Erde
Etwa 370000 verschiedene Pflanzenarten sind heute bekannt. Mehr als die Hälfte davon, etwa 227000, bilden Blüten, Samen und Früchte, gehören also zu den höheren Pflanzen mit Wurzel, Sproß und Blättern. Im Vergleich dazu nimmt sich die Zahl von 2700 Arten in unserer Heimat recht bescheiden aus. Noch längst ist die Erforschung des Pflanzenreiches nicht abgeschlossen; besonders bei Algen, Pilzen und Flechten werden in jedem Jahr noch zahlreiche neue Arten entdeckt. Doch von diesen niederen Pflanzen soll nur ausnahmsweise die Rede sein. Aus der großen Formenfülle der Pflanzenwelt können hier nur etwa 150 Arten besprochen werden. Aber wie soll die Auswahl aussehen?
Es gibt viel Ungewöhnliches zu berichten, über 135 Meter hohe Mammutbäume in Kalifornien und über Grannen-Kiefern in Nevada, die mit einem Lebensalter von fast 5000 Jahren die wohl ältesten Gehölze der Erde sind. Der Affenbrotbaum Afrikas hat den dicksten Stamm unter allen Gehölzen, und die mit 1 Millimeter Länge kleinste Blütenpflanze, die Zwerg-Wasserlinse, finden wir als Seltenheit auf Tümpeln und Teichen unserer Heimat.
Aber wichtiger sind die weniger ungewöhnlichen Pflanzen, die in großer Menge die Erde bedecken und uns Nahrung und Bauholz, Fasern und andere Rohstoffe liefern. Bei näherem Hinsehen zeigen sie so viele erstaunliche Eigenschaften, daß es schon lohnt, darauf zu achten und sie nach Möglichkeit näher kennenzulernen.
Der Artenreichtum der Pflanzenwelt ist im Verlauf von Jahrmillionen entstanden. Alle Pflanzen und ihre Nachkommen haben ein ganz bestimmtes Aussehen. Aus einer Rose entsteht immer wieder eine Rose; und aus einem Bohnensamen wächst wieder eine Bohnenpflanze und nicht etwa ein Apfelbaum. Von einer Generation zur anderen wird also ein Erbgut übertragen, das unverändert bleibt. Aber das scheint uns nur so. Unser Leben ist viel zu kurz im Vergleich mit der langen Geschichte der Pflanzenwelt. In Wirklichkeit treten im Erbgut durchaus geringfügige Veränderungen auf; aber nur, wenn sich dies in einen auffälligen Merkmal äußert, in Blütenfarbe oder Blattform, werden wir darauf aufmerksam. Solche Mutationen kommen immer nur bei einzelnen Pflanzen vor. Meist verringern sie ihre Wuchskraft ein wenig. Solche Pflanzen gehen zugrunde. Sind die neuen Eigenschaften ohne Bedeutung, so setzen sie sich ebenfalls nicht durch. Nur wenn die Veränderung zufällig einen Vorteil für die Pflanzen bedeutet, vermehren sie sich stärker, nehmen mehr Platz ein und verdrängen die unverändert gebliebenen Ausgangsformen mitunter. Die Umwelt bestimmt also, welche Mutationen erhalten und weiter verstärkt werden, so daß schließlich eine neue Art entsteht.
Während der Erdgeschichte hat sich die Umgebung der Pflanzen oft tiefgreifend verändert. Die Erdoberfläche ist nämlich gar nicht so fest, wie es uns scheint. Wie einem Apfel, der mit der Zeit schrumpft und Falten bekommt, ist es auch unserer Erde ergangen. Ihre Gesteinskruste hat sich immer wieder an bestimmten Stellen gefaltet und emporgewölbt, an anderen Stellen aber abgesenkt. ........

Inhalt:
  5 .......... Bunt ist das Kleid der Erde
10 .......... Das Wunderland der Tropen
12 .......... Der Winter ist unbekannt
12 .......... Wo der Pfeffer wächst
13 .......... Die Baumriesen
17 .......... Lianen, Huckepackpflanzen und Würger
21 .......... Vom Wanderackerbau zur Plantagenwirtschaft
23 .......... Die Bäume
26 .......... Krautige Pflanzen
29 .......... Eine Welt auf Stelzen
30 .......... Im Reich des Monsuns
33 .......... Die Savanne
39 .......... Die großen Wüsten
39 .......... Die Gemeinschaft der Dickbäuche
42 .......... Die Gesellschaft der Hageren
43 .......... Die Kurzlebigen
43 .......... Keine Fata Morgana
47 .......... Das Land, wo die Zitronen blühen
47 .......... Die letzten Wälder
51 .......... Die Gebüsche
52 .......... Auch die Macchia wird verwüstet
54 .......... Öl und Wein
59 .......... Wo die Känguruhs leben
61 .......... Am besten ist es zu Hause
61 .......... Unsere Heimat ist ein Waldland
67 .......... Von Kräutern und Gräsern
71 .......... Was wächst auf den Feldern?
75 .......... Die schwarze Erde
75 .......... Die Gesichter der Steppe
79 .......... Weizen, so weit das Auge reicht
81 .......... In der Prärie
83 .......... Das größte Waldgebiet
83 .......... Hundert Grad Temperaturunterschied
84 .......... Die Dunkle Taiga
87 .......... Die Lichte Kiefern-Taiga
88 .......... Die Lärchen-Taiga
89 .......... Kein fester Grund unter den Füßen
93 .......... Das Reich der Lemminge
94 .......... Bäume auf Vorposten
94 .......... Die Zwergstrauch-Tundra
96 .......... Nicht Pilz und nicht Alge
98 .......... Ein unsicheres Gleichgewicht
101 ........ Die großen Gebirge
103 ........ Das Krummholz
104 ........ Die Hochgebirgs-Matten
108 ........ Auf der Alm
110 ........ Schneetälchen
111 ........ Wolkenkratzer-Pflanzen
112 ........ Ein Blick über Europas Grenzen hinaus
117 ........ Das Meer
117 ........ Die Küste
119 ........ Die Wasserwüste
123 ........ Verwalter des Reichtums
127 ........ Sachworterklärungen
131 ........ Artenverzeichnis

Einbandgestaltung: Armin Wohlgemuth
Illustrationen Christiane Gottschlich
Für Leser von 12 Jahren an

Der Kinderbuchverlag, Berlin
1. Auflage 1988
2. Auflage 1990

Älteste deutsche Dichtung und Prosa

Einbandtext:
Tausend Jahre und weiter zurück führt uns diese Sammlung: das fränkische Imperium hat sich konstituiert und breitet sich aus, die Christianisierung als wichtiges Mittel ideologischer und politischer Machtausübung schreitet rasch voran. Eine neue Kultur entsteht, vorwiegend lateinisch vermittelt zunächst, aber sehr bald auch auf das Volk gerichtet, volkstümlich, dem Volke gehörend – denn das heißt „deutsch“ ursprünglich. Nicht ohne große Anteilnahme lesen wir heute die kostbaren, in geringer Zahl und bruchstückhaft überlieferten Zeugnisse jener Zeit: erste Wörterverzeichnisse, Rechtstexte, Nacherzählungen aus der Bibel; vor allem aber jene Dichtungen, die wir mit Recht an den Anfang unserer Nationalliteratur stellen: das „Hildebrandlied“, das „Muspilli“, jene gewaltige Vision vom Weltuntergang, oder die geheimnisvoll klingenden Zaubersprüche, die unter der christlichen Version noch den alten Götterglauben sehen lassen. Die althochdeutsche Sprache ist in ihrer vollvokalig tönenden Wucht ein besonderer Eindruck, auch an ihr können wir den Weg messen, den unsere Geschichte und Kultur bis heute genommen haben.

Heinz Mettke (Hrsg.)
Umschlaggestaltung: Friederike Pondelik

Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig
Reihe:
Reclams Universal-Bibliothek, Band 15
1. Auflage 1976
2. Auflage 1979
3. Auflage 1982

11 Dezember 2024

Gerhard Hardel: Marie und ihr großer Bruder

Cover ab 6. Auflage (Hardcover)
Einbandtext:
„Ganz die Mutter“, sagte Großmutter Louise. „Der Blick der Augen, der Mund, das Kinn!“ Und sie sagte es, weil sie ihrer Schwiegertochter eine Freude machen wollte. Doch für sich selbst dachte sie: Die kluge Stirn, die markante Nase, die ganze Kopfform, die Ohren, es ist unverkennbar der Sohn seines Vaters, und das ist gut so, es gehört sich so...
Der Knabe, der so freundlich von seiner Familie empfangen wurde, erhielt den Namen Friedrich, nach seinem Vater, dem Fabrikanten Friedrich Engels aus Barmen im Wuppertal. Gerhard Hardel erzählt anrührend und unterhaltend über den jungen Friedrich Engels –  aus der Sicht der jüngeren Schwester Marie, die mit diesem Bruder besonders innig verbunden war.

Klappentext (1. Aufl. 1966):
Seiner schönen und erfolgreichen „Jenny“ läßt Gerhard Hardel hier ein Buch folgen, das mit derseben Kunst geschrieben ist und in denselben Kreis gehört. Der Leser lernt die Familie Engels und besonders Friedrich, den ältesten Sohn, und seine Schwester Marie, ein lebenslustiges, intelligentes Mädchen, in ihrem Verhältnis zu ihrem Lieblingsbruder kennen. Der Autor erzählt vom jungen Friedrich, von dem eigenwilligen Knaben, der schon früh Ungerechtigkeit haßt und als junger Mann all sein Streben darauf richtet, die Ursachen dafür zu ergründen und sie zu beseitigen. Und so begegnet er folgerichtig einem anderen großen Mann, der auf demselben Weg ist. Karl Marx, und schließt mit ihm eine Freundschaft, die ein Leben lang dauern soll.
Es ist eine Erzählung, die nicht nur anrührt und unterhält, die nicht nur mit Spannung gelesen werden wird, sondern die auch ein Bild vom Werdegang des jungen Friedrich Engels gibt, das der Leser nicht mehr vergißt.

Illustrationen Renate Jessel
Für Leser von 14 Jahren an

Der Kinderbuchverlag, Berlin
1. Auflage 1964
2. Auflage 1966
3. Auflage ?
4. Auflage 1970
5. Auflage 1971
6. Auflage 1975
7. Auflage 1976
8. Auflage 1978
9. Auflage 1981 

Schutzumschlag und Einband ab 1. Auflage (Leinwand, Schutzumschlag)

10 Dezember 2024

Sergej Iwanow: Der Abdruck des Siegelrings

Einbandtext:
Der Literat und Publizist S. Iwanow versucht in diesem Buch, das Gedächtnisproblem allseitig zu betrachten. Gedächtnis und Zeitgefühl, Gedächtnis und Denken, Gedächtnis und Persönlichkeit, Gedächtnis und Emotionen sind seine wichtigsten Themen.
Wo und wie werden Erinnerungen aufbewahrt?
Um diese Frage zu beantworten, wird der Leser in Laboratorien geführt, wo Gehirnstrukturen und subzelluläre Gebilde untersucht werden, in Kliniken, wo verschiedenerlei Gedächtnisstörungen analysiert und geheilt werden.

Buchanfang:
Erstes Kapitel
Geheimnisräuber
Zu Aleksander Romanowitsch Lurija kam eines Tages, als er noch ein junger Psychologe war, ein junger Mann mit der Bitte, sein Gedächtnis zu prüfen. Er selbst bemerke zwar nichts Besonderes, jedoch der Redakteur der Zeitung, bei der er, S., als Reporter arbeite, bestünde auf einer derartigen Untersuchung. Der Redakteur war nämlich erstaunt darüber, wie es S. fertigbrachte, sich alle Instruktionen und Interviews Wort für Wort zu merken, ohne sich dabei etwas aufzuschreiben. Lurija ging ohne besonderes Interesse an die Untersuchung, schließlich gibt es nicht wenige Menschen mit ausgezeichnetem Gedächtnis für Worte, Namen und Gesichter. Aber auch ein phänomenales Gedächtnis hat seine Grenzen. Hier jedoch war Lurija nach ein, zwei Stunden völlig fassungslos: Das Gedächtnis von S. kannte keinerlei Grenzen. Lurija las ihm endlos lange Reihen von Wörtern, Zahlen und Buchstaben vor, doch S. wiederholte alles ohne jede Mühe, in gleicher oder umgekehrter Reihenfolge. Eine Tabelle aus 50 Ziffern prägte er sich in drei Minuten ein, und nach weiteren anderthalb Minuten hatte er sie zu einer einzigen Zahl zusammengefaßt. Für ihn existierten keine Interferenz und kein Randfaktor, nichts von alledem, was uns sonst hindert, uns die einzelnen Elemente einzuprägen. Die unerbittliche Zeit konnte seinem Gedächtnis nichts anhaben. 15 Jahre später wurde S. von Lurija gebeten, die Wort- und Zahlenreihen von damals zu wiederholen. S. schloß die Augen und sagte: „Ach ja das war in Ihrer früheren Wohnung... Sie saßen am Tisch.... hatten einen grauen Anzug an... ich sehe, was Sie mir damals gesagt haben.“ Alles, was ihm Lurija damals vorgelesen hatte, wiederholte S. völlig einwandfrei, so als ob er die gesamten 15 Jahre nichts anderes getan hätte, als diese sinnlosen Reihen aufzusagen. .........

Inhalt:
ERSTES KAPITEL
Geheimnisräuber .......... 7
Eine bröcklige Stimme .......... 15
Eine verhängnisvolle Gabe .......... 23
Kundschafter des Verstandes .......... 29
Die doppelte Gestalt .......... 36
Klingender Duft und duftender Klang .......... 40
Geometrie und Tugend .......... 48
Wachstäfelchen .......... 56
Auf der Heide .......... 64
Offene und geschlossene Programme .......... 73
ZWEITES KAPITEL
Eine Botschaft aus Draht .......... 82
Die Emotionen des Philodendrons .......... 88
Kohlköpfe und Könige .......... 96
Unausweichlichkeit und Laune .......... 105
Die vierte Dimension .......... 112
Eine unfaßbare Grenze .......... 119
Magie der Zahlen .......... 127   
Am Anfang war das Bild .......... 134
Ein tragisches Ereignis auf der Straße nach R. .......... 144
Der Brief und der Briefkasten 154
DRITTES KAPITEL
Kratzer auf der Ziegelmauer .......... 163
Im Vorzimmer des Bewußtseins .......... 171
Das Experiment von Professor James .......... 178
Das zurückbleibende Gedächtnis .......... 185
Die Energetik des Gehirns .......... 193
Auf der Suche nach den Spuren .......... 203
Das Korsakow-Syndrom .......... 213
Die Spuren eilen zum Rendezvous .......... 222
Die Metamorphose der Mehlkäfer .......... 229
Kollektivzustände .......... 237
Kollektivzustände (Schluß) .......... 247
VIERTES KAPITEL
Der rote Sonnenball .......... 256
Eine einsame Zelle sucht eine „Amme“ .......... 262
Der weiße Korridor .......... 268
Neuronenpopulationen .......... 273
Langsame Wellen .......... 279
Das Bierfaß .......... 283
Die Asymmetrie des symmetrischen Gehirns .......... 200

Titel der Originalausgabe:
С. М. ИВАНОВ – ОТПЕЧАТОК ПЕРСТНЯ
Издательство «Знание», Москва, 1973.

In die deutsche Sprache übersetzt von Dr. Eberhard Fleischmann, Leipzig
Einband: I. Krawzow

Verlag MIR Moskau
1. Auflage 1979