30 April 2025

Karl Heinz Weber: Auf lange Sicht

Cover der Taschenbuchausgabe
Buchanfang:
Hans Erpich hatte sich bis vor die Gartentür fahren lassen. Gewöhnlich stieg er schon an der Straßenecke aus, um wenigstens ein paar hundert Meter an frischer Luft zu sein. Aber diesmal saß er wie zerschlagen im Fond des Dienstwagens und hatte nur den einen Wunsch: nichts sehen, nichts hören, nur die vier Wände seines Balkonzimmers um sich haben, die Couch darin, liegen und nicht denken müssen.
Dieser vierzehnte März hatte so ziemlich alles an Aufregung gebracht, was man sich vorstellen konnte. Begonnen hatte der Tag mit der Panne in der Glasschmelzerei. Irgend jemand hatte die Temperaturen versehentlich falsch eingestellt. Dann war Bierthal von der VVB gekommen, besserwisserisch und vorwurfsvoll wie so oft. Und am Nachmittag schließlich die Enttäuschung mit der Datenverarbeitung.
Das war das Schlimmste gewesen. Zehnmal, fünfzigmal überprüft, berechnet, kontrolliert. Von einem Dutzend Menschen, ausgebildeten Fachkräften. Endlich der erste Probelauf: Das Aggregat errechnete die Gesamtlohnsumme des Betriebes mit einundsiebzig Pfennigen! Erst einmal hatte natürlich jeder gelacht.

Umschlagentwurf: Klaus Ensikat

Verlag Das Neue Berlin, Berlin
Gebundene Lw Ausgabe
1. Auflage 1971
2. Auflage 1972
Taschenbuchausgabe
1. Auflage 1973
2. Auflage 1976

weitere Ausgaben

Auf lange Sicht / Museumsräuber – 2 Kriminalromane

Turbulent und verwickelt gestaltet sich das Geschehen in der Kriminalstory "Auf lange Sicht". Da wird ein Mord begangen, verübt an einer Frau, deren Leben sich der Umwelt jahrelang so geordnet, so frei von jeglicher Belastung dargeboten hat. Die Kriminalpolizei durchleuchtet das Leben der Toten und das ihrer unmittelbaren Umgebung; sie holt Vorkommnisse in die Erinnerung zurück, die längst vergessen und vergeben schienen; sie legt Fäden und Linien bloß, die - mit präziser Methodik entwirrt und geordnet - schließlich auf Täter, Tatmotive und Tatumtände weisen.
"Museumsräuber" ist ein gelungener Versuch, einen leisen Krimi zu schreiben: Aus dem Bestand eines Museums sind drei wertvolle Miniaturen verschwunden. Als die Kriminalpolizei den mysteriösen Tod eines Rechtsanwaltes aufklären muss, in dessen Wohnung zeitweilig eines der gesuchten Kunstwerke hing, gerät sie auf die Spur des Museumsräubers und deckt dabei auf, wie schnell die Grenze zwischen legalem Wirkungsbereich und kriminellem Terrain überschritten werden kan

Verlag Das Neue Berlin, Berlin
1. Auflage 1980
2. Auflage 1983

26 April 2025

Ann-Charlott Settgast: Mit Jakobsstab und Enterbeil – Roman aus der Zeit der Großen Entdeckungen

Klappentext:
Ein Roman, der von der Entwicklung der Seefahrt erzählt, von der Erfindung und Anwendung neuer nautischer Geräte, die den Seemann des 15. Jahrhunderts endlich von der Küstenschiffahrt befreiten, ihm die Weite der Ozeane erschlossen, – aber auch ein Roman vom skrupellosen Piratentum, von der beginnenden Kolonialpolitik Spaniens und Portugals.
Wir erleben die Schicksale des Genuesen Cristoforo Colombo, des Nürnberger Patriziersohnes Martin Behaim, der den ersten Globus schuf, und des holländischen Abenteurers Jan van Rotterdam. Vielfältig wie ihre Epoche ist das Dasein dieser drei Männer, ist ihr Ringen um Macht, Reichtum und Ruhm, ihr ständiger Kampf, ihr Suchen nach dem, was sie „Glück“ nennen, und zuletzt ihr Scheitern, das bedingt ist durch ihre Zeit. Ann-Charlott Settgast gibt in der ihr eigenen Lebendigkeit ein Zeitbild voll abenteuerlicher Spannung. Horst Schönfelder vervollständigt die Eindrücke durch seine Zeichnungen.

Inhalt:
Geheimnisse .. .. .. 7
Portugiesische Nacht .. .. .. 16
Die Spinne .. .. .. 20
Schwarze Fracht .. .. .. 29
Der deutsche Junker .. .. .. 36
Inés .. .. .. 45
Der Holländer .. .. .. 57
Karavelle im Gewittersturm .. .. .. 66
Volta para casa .. .. .. 77
Im Seemannshause zu Lissabon .. .. .. 89
Die Zigeunerin .. .. .. 98
Besuch auf der Insel .. .. .. 105
Der Bettler von La Rábida .. .. .. 112
Der Nürnberger Narr .. .. .. 124
Piraten .. .. .. 141
Hinter Gittern .. .. .. 160
Die Glücksritter .. .. .. 177
Die Ernte des Todes .. .. .. 190
Erläuterungen .. .. .. 207

Illustrationen, Schutzumschlag und Einband von Horst Schönfelder
Schriftzeichnung von Hans Schlapmann

Petermänken-Verlag Schwerin
1. Auflage 1959 [1.-10. Tsd.]
2. Auflage 1960 [11.-20. Tsd.]
3. Auflage 1963 [21.-30. Tsd.]
4. Auflage 1964 [31.-40. Tsd.]

24 April 2025

Wolfgang Schreyer: Der grüne Papst [Das grüne Ungeheuer]

Klappentext:
Ein junger Mann gerät in Not und schließt sich Leuten an, deren Geschäfte er nicht kennt. Schmuggeln sie Rauschgift, plündern sie Schiffe aus, oder sind es Kidnapper? Die Bande fürchtet keinen Richter, sie hat einen langen Arm – und Flugzeuge, Schnellboote, Sendestationen. Er kann nicht mehr zurück.
Von jener Insel auf der Mosquitobank, die ein Piratennest ist, gelangt er in die Hauptstadt einer kleinen Republik zum Haus eines kaffeepflanzenden Greises, durch Urwälder, Tropenflüsse und über Kaktussteppen. Er lebt zwischen Gangstern und Landsknechten, trifft aufrechte Männer und Laffen, dient einem windigen General, dann einem frommen Obersten. Ihm begegnen Hafenpolizisten, Indios, Mädchen, Papageien, Spitzel. Er trifft eine glutäugige Schönheit, die ihm die Haut ritzt und seine Spottlust weckt, bevor er sie liebgewinnt. Sie lehrt ihn ihre  Heimat sehen; und im Licht aufdämmernder Erkenntnis findet er sein Gewissen wieder.
Mit diesem erstmals 1959 unter dem Titel »Das grüne Ungeheuer« erschienenen Roman wendet sich Wolfgang Schreyer einem Gebiet zu, über das er später noch mehrere Bücher geschrieben hat: dem karibischen Raum. Er bietet dem Leser fast auf jeder Seite Abenteuer und Spannung und erweist sich als aufmerksamer Beobachter von politischen Vorgängen. Im Mittelpunkt steht die mit Unterstützung der USA vorbereitete Invasion einer Söldnerarmee in Guatemala 1954, ein Unternehmen, das starke Parallelen zu Ereignissen der jüngsten Vergangenheit in Lateinamerika aufweist. Der fiktive Held erzählt seine Erlebnisse selbst. Das bezieht den Leser unmittelbar in die Handlung ein und macht nicht zuletzt den besonderen Reiz dieser Geschichte aus.

Nachwort des Verlages
Die erste Auflage dieses Buches erschien vor siebzehn Jahren. Der Mann, dessen Paß auf den Namen »Morena« lautete, ist wie jeder von uns ein Kind seiner Zeit. Er war Soldat der faschistischen Wehrmacht, danach ein Heimatloser. In den USA umhergetrieben, verkaufte er Elektrorasierer, flog für Gangster, und es machte ihm nicht viel aus. Kein Mensch kann, wenn er ehrlich ist, in der kurzen Frist weniger Jahre die Vergangenheit völlig abstreifen. Etwas davon schwingt in ihm nach, und es will heraus. Durch Morenas Bericht schimmern Anschauungen, die uns heute fremd erscheinen. Zuweilen fehlt es darin an ernsthafter Wertung, wohl auch an Haß, und was man dem fiktiven Verfasser am meisten vorwerfen kann, ist jene Art der Darstellung, die gelegentlich nicht einmal das eigene Ich ernst nimmt: der leichtfertige Ton eines Schlachtenbummlers. Diese Schilderungsweise ist ihrem Gegenstand nicht immer angemessen. Halb zeitgeschichtliche Reportage, halb Abenteuerroman, entstand dieses Buch zu einer Zeit, in der die cubanische Revolution noch nicht gesiegt hatte und niemand die Ereignisse in Chile voraussehen konnte. Der gesellschaftliche Hintergrund dagegen, den der Text auch da veranschaulicht, wo Figuren und Handlungen kühn erfunden sind, entspricht überall den Tatsachen. Der Wert des Romans liegt bei aller Unterhaltung, die er dem Leser bietet, in der Information über ein fernes kleines Land und einen Vorgang scheinbar am Rande des Weltgeschehens, der nicht länger als zwölf Tage Schlagzeilen machte. Heute erscheint uns dieser Vorgang in schärferem Licht; er gewinnt an Bedeutung, wenn man an die Verbrechen der chilenischen Konterrevolution denkt. Der mit Unterstützung der USA vorbereitete und geführte Krieg gegen die Unidad Popular, die Ermordung Präsident Allendes und der Terror der faschistischen Junta, dem Tausende von wehrlosen Arbeitern und Bauern zum Opfer fielen, haben den Putsch der Bananengesellschaft 1954 in Guatemala auf erschreckende Weise wieder aktuell werden lassen.

Das Buch erschien 1959 unter dem Titel »Das grüne Ungeheuer«
Die vorliegende Ausgabe (7. Aufl.) wurde vom Autor überarbeitet und leicht gekürzt.
1. bis 6. Auflage: Illustration von Günter Neubert
7. und 8. Auflage: Schutzumschlag und Einband: Peter Muzeniek

Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin
überarb. Ausg. 1. Auflage 1961 [1.-20. Tsd.]
überarb. Ausg. 2. Auflage 1962 [21.-35. Tsd.]
überarb. Ausg. 3. Auflage 1963 [36.-70. Tsd.]
überarb. Ausg. 4. Auflage 1964 [71.-85. Tsd.]
überarb. Ausg. 5. Auflage 1965 [86.-95. Tsd.]
überarb. Ausg. 6. Auflage 1967 [96.-110. Tsd.]
7. überarb. Auflage 1976 [111.-120. Tsd.]
8. überarb. Auflage 1986 (Taschenbuchausgabe)

                  Cover + Einband 1.-6. Auflage                                                              Cover + Einband 7. Auflage

weitere Ausgaben

Das grüne Ungeheuer

Schutzumschlag und Einband: Klaus Poche

Verlag Das Neue Berlin, Berlin
1. Auflage 1959
2. Auflage 1960 

Das grüne Ungeheuer (Roman von Wolfgang Schreyer aus dem Jahr 1959) wurde 1962 von Rudi Kurz als Fernseh-Fünfteiler mit Jürgen Frohriep in der Hauptrolle für das Fernsehens der DDR verfilmt.

Siehe auch:
• Das grüne Ungeheuer (Buch) Wikipedia
• Das grüne Ungeheuer (Film)   Wikipedia

22 April 2025

Karl Heinz Berger: Getünchte Gräber | Premiere in N. – Zwei Kriminalromane

Einbandtext:
Wer kennt und bewundert sie nicht, die Krimihelden von Format eines Sherlock Holmes oder Philipp Marlowe. Auch Karl Heinz Berger bevorzugt private Rechercheure zur Lösung der hier präsentierten „Fälle“. Allerdings sind seine Detektive weder Geistesriesen noch Supermänner, sondern Menschen von Fleisch und Blut und mit einer, wie es scheint, nicht ganz reinen Weste.
Immerhin liegt in der gemeinsamen Vergangenheit des Lehrers Fritz Krüger und des Schauspielers Paul Schulte, die sich nach zwanzig Jahren während eines Kuraufenthaltes wiedertreffen, genug Zündstoff, der eine Gewalttat auslösen könnte. Rivalität um eine Frau führte seinerzeit zum Bruch ihrer Freundschaft. Als Barbara, die Frau Schultes und einstige Freundin des Lehrers, auch in dem Kurort eintrifft, wird offenbar: Die damals geschlagenen Wunden sind bei Krüger noch immer nicht vernarbt. Und so richtet sich gegen ihn der Verdacht zuerst, als der andere tot aufgefunden wird.
Um das Ende einer Freundschaft geht es auch in der zweiten Geschichte dieses Bandes. Der gewaltsame Tod des Dramatikers Carl Schanzer bringt den Psychiater Dr. Gammler aus dem Gleichschritt seines Lebens. Denn Carl war für ihn keiner, dessen Tod man zur Kenntnis nimmt und dann zur Tagesordnung übergeht. Carl, das war ein Stück seines Lebens. Die Polizei aber hegt offenbar Zweifel an der Aufrichtigkeit seiner Betroffenheit und Verdacht gegen ihn.

Umschlagentwurf: Erhard Grüttner

Verlag Das Neue Berlin, Berlin
1. Auflage 1985

21 April 2025

Jutta Hecker: Corona – Das Leben der Schauspielerin Corona Schröter



Klappentext:
Als eine Blume zeigt sie sich der Welt“, schreibt Goethe in einem seiner Gedichte über Corona Schröter. Kein Zweifel, daß der Zauber, der von ihr ausging, stark auf ihn wirkte. Auch viele andere Zeitgenossen waren von der Schauspielerin entzückt: von ihrer Schönheit, ihrem ausdrucksvollen Gesang, ihrer königlichen Erscheinung. Schon als Vierzehnjährige stand sie als Sängerin in Leipzig auf der Bühne, unter ihren Zuhörern befand sich der junge Goethe. Nach seiner Berufung an den Weimarer Hof holte er sie an das Liebhabertheater, an dem er selbst als Regisseur und Schauspieler mitwirkte. Trotz mancher Enttäuschungen erfüllte sich in der kleinen Residenz an der Ilm ihr höchster Wunsch: sie fand ihre Rolle. Alle, die sie als Goethes Iphigenie sahen, empfingen einen unvergeßlichen Eindruck.

Jutta Hecker, bekannt durch ihre Bücher über Winckelmann, Wieland, Eckermann und Liszt, zeichnet mit wissenschaftlicher Genauigkeit und großem psychologischem Einfühlungsvermögen ein Bild dieser bedeutenden Frau, die in den beengenden Verhältnissen des 18. Jahrhunderts – in ihrem Streben nach Unabhängigkeit ihrer Zeit weit voraus – unter völliger Hingabe an den Beruf ihr Leben zu führen suchte.

Einband: Werner Waalkes, unter Verwendung eines Gemäldes von Georg Melchior Kraus

Verlag der Nation Berlin
1. Auflage 1969
2. Auflage 1971
3. Auflage 1972
4. Auflage 1973
5. Auflage 1976
6. Auflage 1981

André Stil: Die gleiche Chance

Klappentext:
Zwei erwachsene Söhne hat Mutter Angèle Davaine. Doch um jeden muß sie sich noch Sorgen machen. Der ältere, Albert, hat unter Tage eine lebensgefährliche Arbeit angenommen, um besser zu verdienen. Immer wieder wird sie von der Angst gepackt, er könnte das gleiche Schicksal erleiden wie sein Vater, den der Berg erschlug. Größeren Kummer bereitet ihr aber der jüngere, Bernard. Er hat aus Furcht vor der Untertagearbeit seinen Bergmannsberuf aufgegeben, sich freiwillig zum Militär gemeldet und ist in Algerien eingesetzt. Beiden Brüdern bietet das Leben die gleiche Chance. Wie sie sie nutzen, wie sie Tag für Tag darum ringen müssen, weil die morsche bürgerliche Gesellschaftsordnung ständig Forderungen an sie stellt, die sie mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können, schildert der Autor in den eindrucksvollen monologartigen Kapiteln dieses Buches. André Stil ist dem Leser in der Deutschen Demokratischen Republik schon gut bekannt durch seine Romane, die das Leben der Menschen im nordfranzösischen Bergbaugebiet gestalten. Wieder nimmt Stil den Krieg in Algerien zum Anlaß, seinem Leser klar und eindringlich zu zeigen, welchen Standpunkt der klassenbewusste Arbeiter nur einnehmen kann, wenn er sich nicht zum Mitschuldigen an Verbrechen gegen die Menschheit machen will. Die Beschlagnahme des Buches durch das französische Innenministerium im Frühjahr 1960 beweist, daß André Stil die französische Reaktion mitten ins Herz getroffen hat.

Französischer Originaltitel: Le Foudroyage
Übersetzt von Claire Wetzler
Einband, Umschlag: Peter Schulz

Dietz Verlag, Berlin
1. Auflage 1961 [1.-10. Tsd.]

20 April 2025

Walter Fellmann: Leipziger Pitaval

Klappentext:
Politisch relevante, merkwürdige und kuriose Kriminalfälle aus dem Leipziger Raum hat der Autor in diesem Pitaval vereinigt, Gerichtsverfahren, die in ihrer Zeit Aufsehen erregt haben und die auch für den Leser heute noch interessant sind. Da stehen neben den großen politischen Prozessen wie dem Hochverratsprozeß gegen Bebel und Liebknecht, dem Prozeß gegen Leutnant Scheringer, dem Reichstagsbrandprozeß oder dem Prozeß gegen die Mörder von Kamienna Góra Rechtsfälle, die ein interessantes Licht auf vergangene gesellschaftliche Zustände werfen wie die Prozesse gegen die angebliche Hexe Anna Eve Brose, die Kindesmörderin Maria Nebe oder den „Ehebrecher“ Jonas von Taubenheim.
Aber auch kulturhistorisch interessante Streitigkeiten wie „Rowohlt contra Wedekind“ oder „Schumann gegen und Wieck“ Verbrechen wie der Fall des Pfarrers von Poserna oder des Friseurgehilfen Woyzeck sind in diesem Pitaval nicht ausgeklammert.

Inhalt:
    5 .. .. Messereise Anno 1557
  12 .. .. Viermal vor dem Henker
  22 .. .. Ein Frauenschicksal der Carpzow-Zeit
  28 .. .. Der Bürgermeister und das Stadtsäckel
  36 .. .. Das Ende des Mause-David
  47 .. .. Kindesmord in Knauthain
  53 .. .. Die Leiden des jungen Werthers
  60 .. .. »Vor des Herrn Angesicht Taback geraucht«
  68 .. .. Rosen für den Mörder
  73 .. .. Hochwürden sammelt Bücher
  86 .. .. Mordsache Woyzeck
  96 .. .. Schumann gegen Wieck
104 .. .. Der Verbrechertisch
111 .. .. Das neue Hauslexicon
121 .. .. Der Theologieprofessor und das siebente Gebot
128 .. .. Der Leipziger Hochverratsprozeß
136 .. .. Der Leipziger Bankprozeß
145 .. .. Liebknecht vor dem Reichsgericht
154 .. .. »Argus« hat wieder geschrieben
162 .. .. Rowohlt contra Wedekind
168 .. .. Löwenjagd in Leipzig
175 .. .. Das Kesseltreiben gegen Zeigner
186 .. .. Die »platten« Kriminalisten
195 .. .. Leutnant Scheringer
207 .. .. Der Weltbühnenprozeß
216 .. .. Der Reichstagsbrandprozeß
227 .. .. »Los, Mensch, beiß den Hund!«
238 .. .. Literatur- und Quellennachweis

Schutzumschlag und Einband: Werner Ruhner

Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin
1. Auflage 1980 [1.-20. Tsd.]
2. Auflage 1982 (Taschenbuch)

Cover der 2. Auflage 1982
(Taschenbuch; kart. Einband)

weitere Ausgaben

Einbandtext:
Politisch relevante, merkwürdige und kuriose Kriminalfälle aus dem Leipziger Raum hat der Autor in diesem Pitaval vereinigt, Gerichtsverfahren, die in ihrer Zeit Aufsehen erregt haben und die auch für den Leser heute noch interessant sind. Da stehen neben den großen politischen Prozessen wie dem Hochverratsprozeß gegen Bebel und Liebknecht, dem Reichstagsbrandprozeß oder dem Prozeß gegen die Mörder von Kamienna Góra Rechtsfälle, die ein interessantes Licht auf vergangene gesellschaftliche Zustände werfen wie die Prozesse gegen die angebliche Hexe Anna Eve Brose, die Kindesmörderin Maria Nebe. Aber auch kulturhistorisch interessante Streitigkeiten wie „Rowohlt contra Wedekind“ und aufsehenerregende Verbrechen wie der Fall des Pfarrers von Poserna sind in diesem Pitaval nicht ausgeklammert.


Inhalt:
Ein Frauenschicksal der Carpzow-Zeit .. .. .. 3
Der Bürgermeister und das Stadtsäckel .. .. .. 10
Kindesmord in Knauthain .. .. .. 19
Die Leiden des jungen Werthers .. .. .. 26
»Vor des Herrn Angesicht Taback geraucht« .. .. .. 34
Rosen für den Mörder .. .. .. 43
Hochwürden sammelt Bücher .. .. .. 49
Mordsache Woyzeck .. .. .. 64
Schumann gegen Wieck .. .. .. 75
Der Verbrechertisch .. .. .. 84
Der Theologieprofessor und das siebente Gebot .. .. .. 91
Der Leipziger Hochverratsprozeß .. .. .. 99
Der Leipziger Bankprozeß .. .. .. 108
»Argus« hat wieder geschrieben .. .. .. 118
Liebknecht vor dem Reichsgericht .. .. .. 127
Rowohlt contra Wedekind .. .. .. 137
Löwenjagd in Leipzig .. .. .. 144
Die »platten« Kriminalisten .. .. .. 152
Der Reichstagsbrandprozeß .. .. .. 162
»Los, Mensch, beiß den Hund!« .. .. .. 175
Literatur- und Quellennachweis .. .. .. 188
Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin
Reihe: Das Taschenbuch ; 183

Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin
Reihe:
Das Taschenbuch ; 183
1. Auflage 1978 [1.-45. Tsd.]


19 April 2025

Jan Vladislav: Fanta Giro mit dem lieben Gesicht | Die Muschelfee – Märchen aus aller Welt

Aus dem Buch:
Fanta Giro mit dem lieben Gesicht
Ein italienisches Märchen

Es war einmal, und es ist schon lange, lange her, ein König, der hatte drei schöne Töchter. Die erste hieß Karolina, die zweite Assuntina und die dritte Fanta Giro mit dem lieben Gesicht, weil sie von allen dreien die schönste war.
Diesen König nun quälte ein böses Leiden, das keiner zu heilen wußte. Deshalb blieb der König in seinem Gemach. Darin standen drei Sessel. Jeden Tag, wenn seine Töchter kamen, ihm einen guten Morgen zu wünschen, galt ihr erster Blick dem Sessel, auf dem der König saß, denn der blaue bedeutete Freude, der schwarze Trauer und der rote Krieg.
Eines Tages, als die Prinzessinnen in die Kammer traten, saß der König auf dem roten Sessel.
„Was ist geschehen, lieber Vater?“ fragte die Älteste.
„Der König des Nachbarreiches hat einen Boten geschickt und uns den Krieg erklärt“, antwortete der König. .....
..... Auch die zweite Tochter kam nicht weit. Als sie zu dem Schilfrohr kamen, gab sie zwar keinen Mucks von sich, aber dann zogen sie durch ein Wäldchen mit lauter schönen, kerzengerade gewachsenen Bäumen.
Da hielt sie es nicht länger aus und seufzte:
„Ach, diese schönen, geraden Stämme, was für herrliche Spinnrocken man daraus machen könnte!“
„Nach Hause, Prinzessin!“ rief der treue Diener.
„Du hast an Spinnrocken gedacht.“ .....
..... Am dritten Tag erschien Fanta Giro vor dem König und bat ihn sehr, nun sie in den Krieg ziehen zu lassen.
„Du bist noch viel zu jung! Wenn deine beiden älteren Schwestern nichts ausgerichtet haben, wird es dir auch nicht glücken“, wehrte der König.
„So versuch es doch wenigstens mit mir, Vater, es kostet dich doch nichts“, bat Fanta Giro. „Du wirst sehen, daß ich dir keine Schande machen werde. Bitte, erlaube es mir!“
Da sagte sich der König, daß er es ja auch mit ihr versuchen könne, und gab dem Diener die gleichen Anweisungen wie zuvor. Fanta Giro zog sich eine Rüstung über und nahm ein Schwert und eine Pistole, so daß sie wie ein richtiger Kürassier aussah. Dann zogen sie los. .....
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Die Muschelfee
Ein chinesisches Märchen

Gleich vielen anderen war auch Wang Siao von klein auf ein Waisenkind. Vom Vater hatte er eine Lehmhütte am Flußufer und ein altes Fischerboot ererbt. Der kleine Wang Siao mußte seinen Lebens- unterhalt selbst verdienen; Tag für Tag fuhr er auf den Fluß hinaus und fischte. Den Fang verkaufte er dann auf dem Markt in der Stadt. .....
..... Als ihn seine Frau den Weg zum Hause heranwanken sah, lief sie zu ihm und fragte, was geschehen sei.
„Ach, frage lieber nicht“, jammerte Wang Siao. „Ich soll dem Mandarin binnen drei Tagen innerhalb der Mauer einen schönen Park mit Bäumen, Blumen und Vögeln und einen Fluß voller Fische außen um die Mauer herum anlegen. Wenn es mir nicht gelingt, läßt er mir den Kopf abschlagen.“
„Sei nicht traurig", tröstete ihn sein schönes Weib, „vertraue mir, und in drei Tagen wird der Mandarin den Park und den Fluß haben.“
Am dritten Tage weckte die Frau Wang Siao bei Morgengrauen und bat ihn, ihr beim Ausschneiden von bunten Vögeln, Bäumen, Blumen und Fischen aus Papier zu helfen. Dann gingen sie zum Palast. Die Fee zog aus ihren Haaren eine lange Nadel und zeichnete einen Kreis um die Mauer.  ......

Nacherzählt von Jan Vladislav
Deutsch von Věra Cifková
Illustriert von Voitěch Kubašta

ARTIA Verlag, Prag
1. Auflage 1966  

18 April 2025

Stanislaw Przybyszewski: Ferne komm ich her ... – Erinnerungen an Berlin und Krakau

Klappentext:
Der ›geniale Pole‹ hieß er bei der Friedrichshagener Bohème um Hille, Bölsche, die Harts; als ›Made in Germany‹ begrüßte ihn begeistert das europahungrige junge Krakau um Wyspiański, als er 1898 nach Polen zurückkehrte. Stanisław Przybyszewski (1868-1927), der mit Unterbrechungen fast zehn Jahre in Deutschland verbrachte und die ersten Naturalismuserfolge, die Skandinavienmode, doch auch das Debakel einer Munch-Ausstellung und den Triumph der göttlichen Duse in Berlin erlebte, der mit Dehmel befreundet war und Strindberg haßliebte, wollte Psychiater werden, weil er die Umnachteten, die Abartigen, Entgleisten liebte, und wurde Schriftsteller. Sein leidenschaftliches Erinnerungsbuch (Teil I erschien 1926, Teil II, unvollendet, 1930), in dem Ängste und Nöte, Rausch und Schöpferkraft der fremden und der heimischen Bohème auferstehen, trägt die Wundmale des in seiner unendlichen Sehnsucht da wie dort unbehausten Künstlers: ›Ferne komm ich her...‹
(Alfred Mombert)

›Przybyszewskis Entwicklung ist deshalb interessant, weil er sozusagen außerhalb des Zauberkreises unserer Nationalprobleme groß geworden war. Er schrieb von Anfang an für Fremde in einer fremden Sprache, wuchs mit der Milch einer fremden Philosophie auf und lebte seit frühester Zeit eine allmenschliche Existenz, litt kosmische Schmerzen. In den ersten Werken gab es eigentlich nichts, das ihn als Polen auswies. Doch Chopin, Słowacki, der im Elternhaus mit der Mutter gelesen wurde, und die tief im Herzen gehegte Erinnerung an das heimatliche Land bewahrten authentische Verbindungen zu Polen und drängten ihn schließlich, in seine Heimat zurückzukehren. Und diese seine ethnographische Zugehörigkeit zu Polen wirkte damals ungemein belebend und anregend für die Generation, die verdammt war, unter fremder Herrschaft zu leben. Daher auch der Erfolg des wütenden Individualismus, der sich gegen jegliche gesellschaftliche Fessel der Kunst richtete.‹
(Boy-Zeleński, Erinnerungen an das Labyrinth)

Inhalt:
Erstes Buch:
Unter Fremden .. .. .. 5
Zweites Buch:
Unter Landsleuten .. .. .. 307
Anhang .. .. .. 463
Anmerkungen .. .. .. 465
Personenregister .. .. .. 472

Originaltitel: Moi współcześni
Aus dem Polnischen übertragen von Roswitha Matwin-Buschmann
Mit Buchschmuck von Otto Eckmann

Gustav Kiepenheuer Verlag, Leipzig und Weimar
1. Auflage 1985  

17 April 2025

Eduard Fiker: Die drei Koffer

Die Personen und die Orte mußten einen Namen bekommen. Auf diese Weise könnte natürlich eine zufällige und ungewollte Übereinstimmung mit der Wirklichkeit zutage treten, und es wäre dann unschön, wenn eine Gestalt in dem Buch, die einen schlechten Charakter hat, den Namen eines guten Mitglieds unserer Gesellschaft trüge oder wenn ein positiver Charakter im Buch mit einem Gauner unserer Tage identifiziert werden würde.
Möge deshalb jeder die Freundlichkeit haben zu glauben, daß eine solche Absicht nicht bestand, wenn auch die folgende Geschichte auf tatsächlichen Ereignissen beruht.
Eduard Fiker

Klappentext:
In der romantisch gelgenen Skihütte auf dem Himmelsberg stehen in der Ecke des Speisesaals drei große, schwere Schiffskoffer. Niemand weiß, was sich darin befindet. Eines Nachts aber, als die Feriengäste schon schlafen, schleicht sich eine Gestalt hinunter in den Saal und vertauscht die Namensschildern an den Koffern. Bunt ist die Gesellschaft, die sich Anfang des Jahres 1948 auf dem Himmelsberg nahe der westdeutschen Grenze eingestellt hat und einen aufregenden Urlaub verlebt. Schuld an allem ist der ein kleiner Hund Lordik, den Jindra eines Tages in Prag auf der Straße aufgelesen hat und durch den er mit dem Besitzer jener drei geheimnisvollen Koffer bekannt geworden ist. Was es mit diesen Leuten, mit dem mysteriösen Holzkreuz auf dem Himmelsberg, mit den zwei Schlüsseln, die plötzlich in einer Knopfschachtel zum Vorschein kommen und schließlich mit den drei Koffern auf sich hat – das erzählt Eduard Fiker in humorvoller Weise in seinem Kriminalroman "Die drei Koffer", der nach der "Goldenen Vier" gewiß viele Freunde unter unseren Lesern finden wird..

Titel der Originalausgabe: U tři kufrǔ
Aus dem Tschechischen übersetzt von Gottfried J. Wojtek
Einband, Schutzumschlag, Illustrationen: Heinz Ebel

Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung, Berlin
1. Auflage 1959

Ephraim Kishon: Der Blaumilchkanal – Humoresken und Satiren

Klappentext:
Ephraim Kishon ist einer der erfolgreichsten Humoristen und Satiriker der Gegenwart, dessen Bücher – bislang etwa fünfunddreißig – in zwanzig Sprachen übersetzt wurden. Sein in ostjüdischer Tradition wurzelnder Witz und der ungarische Charme, in den er die nicht immer angenehmen Wahrheiten verpackt, seine Attacken auf Dummheit, Intoleranz und Gleichgültigkeit, aber auch sein Verständnis für die Schwächen der menschlichen Natur eroberten ihm eine internationale Lesergemeinde. Wenn ihm einst ein Rezensent im Überschwang prophezeite, daß er in der Gunst des Publikums bald den Rang eines Mark Twain oder Scholem Alejchem einnehmen werde, so ist doch unübersehbar, daß es ihm am sozialkritischen Engagement gebricht, das jene beiden Autoren so auszeichnet. Er nimmt weder die innerpolitischen Konflikte in Israel zur Kenntnis, die soziale Benachteiligung der orientalischen Juden gegenüber den aus Europa Immigrierten zum Beispiel, noch äußert er sich kritisch zu den Problemen, die das Thema Israel für die übrige Welt so brisant macht: die ungelöste Nahostfrage, den israelischen Anspruch auf die okkupierten Gebiete. Diese und andere heiklen Themen meidet er, er schreibt an ihnen vorbei, oder aber er nimmt in seinen für die israelische Tagespresse verfaßten Feuilletons undifferenziert und einseitig Stellung für die Politik seiner Regierung, wobei er mit Seitenhieben gegen die sozialistischen Länder nicht immer spart. Kein Wunder also, daß ihm der Vorwurf nicht erspart blieb, er verniedliche die Dinge, indem er sie allzu oft auf Familien-, Steuer-, Bürokraten und Reisegeschichten reduziere. Wie dem auch sei: Unübertroffen ist Ephraim Kishons Kunst, mit baiserhafter Leichtigkeit beim Leser befreiendes Gelächter auszulösen.

Ephraim Kishon, laut Standesamtsregister seiner Vaterstadt Budapest eigentlich Ferenc Hoffmann, wurde am 23. August 1924 geboren. Schon als Halbwüchsiger bekam er die antisemitischen Schikanen des faschistischen Horthyregimes zu spüren: Er mußte das Gymnasium verlassen und ging bei einem Goldschmied in die Lehre. Den Krieg überlebte er in einem Arbeitslager. Nach Kriegsende versuchte er sich als Feuilletonist und legte sich das Pseudonym Kishont zu; das kam ihm später abhanden: Es wurde ihm von einem Beamten der israelischen Einwanderungsbehörde gestrichen. Seit 1949 in Israel, arbeitete Kishon als Elektriker und Automechaniker, er lernte täglich hundert Wörter Hebräisch und wurde schließlich Journalist bei Israels größter Abendzeitung Maariw, für die er Feuilletons schrieb. Zu Kishons bekanntesten Bänden, aus denen unsere Ausgabe eine repräsentative Auswahl bietet, gehören: »Drehen Sie sich um, Frau Lot«, »Arche Noah Touristenklasse«, »Der seekranke Walfischs«, »Salomos Urteil zweite Instanz« und »In Sachen Kain und Abel«. Kishon hat außerdem mehrere Stücke und Filmszenarien sowie Randbemerkungen zur modernen Kunst in »Picasso war kein Scharlatan« (1986) verfaßt. Sein Satirisches Geständnis »... und die beste Ehefrau von allen« erschien 1983 in ›Volk und Welt Spektrum‹ 173.

Buchanfang:
Unternehmen Babel
Neben seiner spezifisch jüdischen Mentalität besitzt Israel noch weitere Gemeinsamkeiten: das allumfassende Durcheinander seiner Umgangssprachen. Die Heimführung der Zerstreuten aus sämtlichen Winkeln der Welt mag eine noch so großartige, ja epochale Leistung darstellen in sprachlicher Hinsicht hat sie ein Chaos erzeugt, gegen das sich der Turmbau von Babel wie die Konstruktion einer bescheidenen Lehmhütte ausnimmt. In Israel werden mehr Sprachen gesprochen, als der menschlichen Rasse bisher bekannt waren. Zwar kann sich auch ein Waliser mit einem Schotten und ein Schotte mit einem Texaner nur schwer verständigen. Aber es besteht zwischen ihnen immer noch eine ungleich größere linguistische Verwandtschaft als zwischen einem Juden aus Afghanistan und einem Juden aus Kroatien.
Die offizielle Sprache unseres Landes ist das Hebräische. Es ist auch die Muttersprache unserer Kinder übrigens die einzige Muttersprache, welche die Mütter von ihren Kindern lernen. Amtliche Formulare müssen hebräisch ausgefüllt werden. Die meistgelesene Sprache ist Englisch, die meistgesprochene Jiddisch. Hebräisch läßt sich verhältnismäßig leicht erlernen, fast so leicht wie Chinesisch, Schon nach drei oder vier Jahren ist der Neueinwanderer in der Lage, einen Straßenpassanten in fließendem Hebräisch anzusprechen: »Bitte sagen Sie mir, wie spät es ist, aber womöglich auf englisch.«
Im Umgang mit den Behörden wird der Bürger gut daran tun, sich der offiziellen Landessprache zu bedienen, damit man ihn versteht. Noch besser ist es allerdings, sich der offiziellen Landessprache nicht zu bedienen und nicht verstanden zu werden.
Als Beweis für diese These diene das folgende Erlebnis.
Es begann damit, daß ich zwecks Einfuhr eines Röntgenapparates bestimmte Schritte unternehmen mußte. Ich rief im Ministerium für Heilmittelinstrumente an und erkundigte mich, ob man für die Einfuhr eines Röntgenapparates eine Lizenz benötige, auch wenn man den Apparat von Verwandten geschenkt bekommen hat und selbst kein Arzt ist, ........

Ausgewählt von Jutta Janke
Deutsch von Friedrich Torberg
Einbandentwurf: Klaus Rähm

Verlag Volk und Welt, Berlin
1. Auflage 1986
2. Auflage 1988
3. Auflage 1990

16 April 2025

Bodo Kühn: Arkanum – Roman aus der Frühzeit der Porzellanherstellung im Thüringer

Klappentext:
„Arkanum“: das war im 17. Jahrhundert das kostbare Geheimnis der Herstellung des „weißen Goldes“, des Porzellans. Die Neuerfindung dieses Stoffes, den jahrhundertelang China allein erzeugte, war in Sachsen Friedrich Böttger gelungen. Alle deutschen Fürsten strebten nun danach, sich in den Besitz des Geheimnisses zu setzen und dadurch die Einkünfte ihres Hofes märchenhaft zu erhöhen. Bodo Kühn erzählt die Geschichte des Porzellanmachers Christian Silberschmidt, der in Meißen gearbeitet hat und nach seiner Rückkehr in die Thüringer Heimat das Geheimnis der Porzellanherstellung an seinen Landesherrn verraten soll. Mit wachem Mitgefühl nimmt der Leser an dem Schicksal dieses Mannes, seiner Freunde und Landsleute teil. Die Sympathie des Autors steht auf Seiten der werktätigen Schichten, deren Fleiß und Erfindungsgabe die Hoffnung auf eine bessere Zeit wecken, in der die Früchte der Arbeit nicht mehr dem Eigennutz weniger, sondern dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

Buchanfang:
ZUR EINFÜHRUNG
Es geht um das Arkanum. Was das ist? Schlagen wir doch einmal im Wörterbuch nach! Da lesen wir: Geheimnis, Geheimmittel. So finden wir es heute erklärt. Es gab aber eine Zeit, da hatte dieses Wort noch eine tiefere Bedeutung; es war der Inbegriff des geheimen Wissens um die Herstellung des „ächten Porcellains“ wenigstens in der Welt der Herrschenden.
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erregte das Arkanum die Gemüter der europäischen Könige und Fürsten, besonders nachdem im Jahre 1708 dem in der Gewalt Augusts des Starken von Sachsen befindlichen Schleizer, „Goldmacher“ Johann Friedrich Böttger unter Mithilfe des Mathematikers und Physikers E. W. von Tschirnhausen in Dresden die Nacherfindung des chinesischen Porzellans geglückt war und 1710 die fabrikmäßige Herstellung auf der Albrechtsburg zu Meißen aufgenommen wurde. Es setzten an den Fürstenhöfen Bestrebungen ein, im eigenen Machtbereich ebenfalls diesen großen Wurf zu tun. Als das nicht gelang, griff man vielfach zu unlauteren Mitteln – man versuchte, dem Sachsenherrscher das Geheimnis der Herstellung durch Bestechung oder Abwerbung von Arbeitern zu entreißen.
Es war ein stiller, aber zäher Kampf um das Arkanum, genährt durch die Sammelleidenschaft der Herrscher und die Suche nach einer reichlich fließenden Geldquelle zum Auffüllen der ständig leeren Staatssäckel. Denn wer das Arkanum besaß.. „Weißes Gold“ nannte man damals das Porzellan, und das besagt alles. Es lohnte sich schon eine kleine oder große Unlauterkeit dem sächsischen Fürstenkollegen gegenüber – wenn sie Erfolg hatte.
Auch den Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar, der das Land von 1712 bis 1748 regierte, hatte das Arkanum so gepackt, daß er die Gefahr eines dunklen Flecks auf dem Fürstenkleid riskierte, um es in seinen Besitz zu bringen. Oder bestand diese Gefahr etwa nicht, als er 1738 durch Mittelsmänner mit einem Porzellanfaktor in Dresden in Verbindung trat, um ihn und mehrere Arbeiter zur Flucht aus der sächsischen Manufaktur an den Hof zu Weimar zu bewegen? Die Zeit hat uns hierzu ein aufschlußreiches Dokument überliefert, und darin ist nicht nur von einer Bestechungssumme die Rede, sondern auch von „ganz schlecht Pappier“ und falschem Siegel, einem „verzogenen Nahmen“, um bei den zu erwartenden Verhandlungen nach außen „allen Verdacht zu evitiren“.
Der hohe Herr hatte aber kein Glück, denn die Verhandlungen zerschlugen sich. Sein Eifer wurde dadurch nicht gelähmt, er trieb ihn aber im gleichen Jahre einem Betrüger in die Arme. Der Mann hieß Johann Christian Glaser. Ihm opferte er zweihundert Reichstaler als Vorschuß auf tausend, in der Hoffnung, durch ihn dem Sachsenherrscher das große Geheimnis doch noch zu entreißen. Hatte doch Glaser sich erboten, das Rezept für „das echte Porcellain, wie es in Meißen bey der dasigen königlichen Porcellain fabrique gefertigt wird, als durchsichtig, schön weiß und feste“ einem Vertrauten des Herzogs bekanntzugeben.
Wie gut war alles vorbereitet! In der Bergstadt Ilmenau auf dem Thüringer Wald sollte in einer Glashütte die Porzellanfabrikation aufgenommen werden. Der Vertraute des Herzogs war auch schon verpflichtet. Ernst August wäre in den Ruf gekommen, nach dem Kurfürsten von Sachsen als zweiter deutscher Fürst das Arkanum in klingende Münze umgewandelt zu haben – wenn Glaser nicht ein Betrüger gewesen wäre. –
Keinem König, keinem Herzog verdanken wir es, daß der Schleier des Geheimnisses um das weiße Gold endgültig zerriß, hier sicherte sich der schöpferische Geist der Menschen „von kleinem Stand“ den Ruhm. Der Schleizer Apotheker Johann Friedrich Böttger schuf 1708 den Anfang. Nach einem halben Jahrhundert folgten ihm der Laborantensohn Georg Heinrich Macheleid aus Cursdorf und der Glasmachersohn Gotthelf Greiner aus Limbach mit einer gleichen Tat: Beide erfanden – beinahe zur gleichen Zeit – unabhängig voneinander und von Böttger das Porzellan noch einmal. Mit Tatkraft und kaufmännischem Weitblick schufen sie die Grundlagen für eine bald mächtig aufblühende Industrie.
Zwischen diesen beiden Daten aber lagen Schicksale – Schicksale von Menschen, die gewollt oder ungewollt mit dem unentwegten Suchen nach dem weißen Gold irgendwie verbunden waren. Arkanum war ihr Stern – und nicht immer ein guter.

Einbandgestaltung Horst Erich Wolter

Union Verlag, Berlin
1. Auflage 1959
2. Auflage 1960 

15 April 2025

P. Werner Lange: So weit wie menschenmöglich ... – Das Leben des Kapitäns James Cook

Klappentext:
James Cook, der nach seinen eigenen Worten den Ehrgeiz hatte, auf seinen Entdeckungsreisen nicht nur weiter vorzudringen, als es allen anderen vor ihm gelang, sondern so weit, wie es Menschen überhaupt möglich ist, wurde tatsächlich der erfolgreichste Seefahrer der Neuzeit. Seine Weltumsegelungen waren die größten Expeditionen des Jahrhunderts. Sie galten nicht nur der Entdeckung und Eroberung neuer Länder, dem Streben nach Ruhm und Reichtum oder der Eröffnung von neuen Handelswegen, sondern sie dienten schon der Lösung wissenschaftlicher Aufgaben. Cooks Aufstieg aus einfachen Verhältnissen, vom Tagelöhnersohn zum Kapitän der britischen Kriegsmarine und Entdecker, der Süd- und Nordpolarfahrer und Südseeforscher zugleich war, hat etwas Faszinierendes, exemplarisch Leitbildhaftes, das schon seine Zeitgenossen in Bann zog.
Nachdem er sich durch seine Vermessungsarbeiten auf Neufundland größere Beachtung verschaffen konnte, trat James Cook 1768 mit dem Schiff »Endeavour« seine erste Reise an, auf der er nach dem reichen Südland suchen und auf Tahiti den vom Astronomen Halley vorausgesagten Durchgang der Venus vor der Sonne (3. Juni 1769) beobachten sollte. Durch die Entdeckung der heutigen Cookstraße erkannte er, daß Neuseeland aus zwei Inseln besteht, und fand die bis dahin unbekannte Ostküste Australiens.
Auf der zweiten Reise (1772-1775) zerstörte Cook die Legende vom bewohnten Südland, auf der Suche nach ihm war er fast bis Antarktika vorgestoßen.
Zweimal umsegelte James Cook die Erde. Von der dritten Fahrt, die er 1776 antrat, kehrte er nicht zurück. Auf dieser Reise suchte er nach der Nordwestpassage. Er entdeckte die Hawaii-Inseln wieder, befuhr und kartierte die größtenteils noch unbekannte Nordwestküste Amerikas bis Alaska, erforschte die Beringstraße, wurde aber durch das Packeis in der Tschuktschensee zur Umkehr gezwungen. Auf Hawaii fand er im Kampf mit den Insulanern den Tod.
P. Werner Langes hier vorliegende Cook-Biographie bezieht in die Beschreibung der großartigen Entdeckungsfahrten auch die mit ein, die mit James Cook segelten, nämlich die in den meisten Veröffentlichungen unerwähnte Mannschaft. Selbst anderthalb Jahrzehnte zur See gefahren, weiß der Autor durch eine Fülle anschaulicher Details das bewegte und abwechslungsreiche Geschehen in lebendiger und fesselnder Weise vor dem Leser erstehen zu lassen, zeichnet er das Leben des großen Navigators nach, dessen Name zu Recht an vielen geographischen Orten auf der Karte der Erde zu lesen ist.

Inhalt:
Vorwort .. .. .. 7
Der Weg zum Meer .. .. .. 9
In der Marine Ihrer Majestät .. .. .. 16
Neufundland .. .. .. 27
Mare pacificum? .. .. .. 34
Der verschwundene Kontinent .. .. .. 48
Briten im Pazifik .. .. .. 54
»Endeavour-Bark« .. .. .. 70
Nach Tahiti .. .. .. 79
Im Herzen Polynesiens .. .. .. 92
Das Land der langen weißen Wolke .. .. .. 110
Gefangene des Barriere-Riffs .. .. .. 129
Der Tod betritt die Planken .. .. .. 150
Ein neuer Seelord, alte Pläne .. .. .. 161
Kurs Südpol .. .. .. 174
Zwischen Polarkreis und Äquator .. .. .. 185
»Ein Morgen war's...« .. .. .. 196
Whenua tea-tea, das weiße Land .. .. .. 211
In Quirós' Kielwasser .. .. .. 223
Dunkles Melanesien .. .. .. 237
Heimwärts! .. .. .. 253
Mein Schicksal treibt mich... .. .. .. 259
»Da ist Kahura, töte ihn!« .. .. .. 268
Abschied von der Südsee .. .. .. 275
Zum Nordpazifik .. .. .. 291
Suche nach der Nordwestpassage .. .. .. 297
Der sterbliche Lono .. .. .. 311
Epilog .. .. .. 319
Begriffserklärungen .. .. .. 322
Literatur .. .. .. 326

Auf der Innenseite des Schutzumschlags eine Übersichtskarte der drei Reisen Cooks
Herausgegeben von Dr. Wolfgang Genschorek (Leipzig) und Dr. Max Linke (Weißenfels)
Kartenzeichnung: Helga Paditz

VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig
Reihe:
Pioniere der Menschheit; Brockhaus-Biographien
1. Auflage 1980
2. Auflage 1982
3. Auflage 1988 

14 April 2025

Hedda Zinner: Alltag eines nicht alltäglichen Landes – Band 1 + 2

Klappentext Bd. I:
Die bekannte deutsche Schriftstellerin HEDDA ZINNER hat während der langen. Jahre, die sie in der Sowjetunion verbrachte, Land. und Leute studiert.
Mit der vorliegenden vielseitigen Auswahl von Gedichten und Berichten über ihre persönlichen Erlebnisse bietet sie ihren Lesern ein farbiges Mosaik aus dem reichen Schatz ihrer Kenntnis vom ALLTAG EINES NICHT ALLTÄGLICHEN LANDES.

Buchanfang Bd. I:
WENN EINER EINE REISE TUT ...
Ein Reisender ist zurückgekehrt. Sagen wir aus Mexiko. Und nun sitzt er in einer Gesellschaft zufällig zusammengekommener Menschen, die ihn zu erzählen auffordern. Das tut er. Die Leute hören ihm aufmerksam zu. Er berichtet wahrheitsgemäß. Da erwähnt er plötzlich einen Brauch oder eine Einrichtung, die völlig anders ist als bei uns. Man unterbricht ihn, fragt, warum dieses oder jenes so gehandhabt werde. Der Reisende wundert sich nicht über diese Frage, er holt etwas weiter aus, erklärt die gesellschaftlichen Umstände, aus denen der Brauch oder die Einrichtung entstanden ist, erläutert Sinn und Zweck. Und die Hörer nicken: »Aha, so ist das!« Nachdem sie verstanden haben, wundern sie sich nicht mehr. Sie verstehen jetzt sogar vieles andere.
Das ist sozusagen ein normaler Vorgang.
Ich bin häufig in der gleichen Situation wie dieser Reisende. Nur verläuft die Sache keineswegs so normal. Denn ich kam nicht aus Mexiko oder sonst einem Lande, von dem meine deutschen Landsleute wenig wissen, sondern aus der Sowjetunion; auch nicht als Reisende, sondern ich lebte dort jahrelang, sogar während des Krieges und noch etliche Monate danach. Man darf also annehmen, daß ich nicht nur flüchtige Eindrücke gesammelt habe, auch nicht (wie etwa der deutsche Soldat, der als Feind kam und fast nur Zerstörung erlebte, oder der Kriegsgefangene, der nur einen winzigen Ausschnitt ......

Inhalt Bd. I:
          Wenn einer eine Reise tut .. .. .. 5
I. BEGEGNUNGEN MIT MENSCHEN
          Muchtar .. .. .. 19
          Lied am Schwarzen Meer .. .. .. 21
          Das Mädchen Lena .. .. .. 24
          Suleimans Farbenrausch .. .. .. 28
          Die blaue Vase .. .. .. 32
          Aus einem Brief an eine Zwanzigjährige .. .. .. 40
          Tanja läßt sich nicht stören .. .. .. 42
          Nikolaj Tschirtas Alltag .. .. .. 45
          Nachbarn — und doch, wie verschieden sie leben .. .. .. 49
          Rückreise aus der Krim .. .. .. 54
          Michail Machnew aus Magnitogorsk .. .. .. 56
          Kapitän Morosow .. .. .. 61
          Michail Jegorewitsch Moschim .. .. .. 67
          Die »Ehemaligen« .. .. .. 72
          Der Mann auf der Lokomotive .. .. .. 77
          Wera Chorschewa .. .. .. 82
          Julia Jegoschina und Anna Lukjanowa .. .. .. 87
          Anna Tschimina .. .. .. 92
          Das Ehepaar Leonow .. .. .. 96
          »Wenn ich so nachdenke ...« .. .. .. 100
          Nina Barataschwili .. .. .. 103
          Die Rettung von Prosorowo .. .. .. 108
          Neue Menschen .. .. .. 115
II. RIESIGES LAND - KAUM GEKANNT
          »Ich habe andere Informationen« .. .. .. 119
          Sibirien — erste Eindrücke .. .. .. 123
          Das Lied vom Golde .. .. .. 127
          Im D-Zug Moskau — Taschkent .. .. .. 129
          Taschkent, eine Stadt in Mittelasien 135
          Das Land des weißen und des flüssigen Goldes .. .. .. 140
          Koreanisches Fischerlied .. .. .. 144
          Nor-Abarkir — kein Märchentitel .. .. .. 146
          Ein Bauer als Präsident .. .. .. 150
          Gestern, heute, morgen .. .. .. 155
          Wir brauchen Lieder .. .. .. 159
          Ansprüche und Ansprüche .. .. .. 162
          »In dreißig Jahren hätte man ... « .. .. .. 167
          »Sagen Sie, was ist das — ein Kolchos?« .. .. .. 173
          Der Butesh wächst sich aus .. .. .. .. .. .. 179
          So ward ein neues Dorf .. .. .. 184
          Verbundenheit .. .. .. 189
          »Moskau — wie ist es da?« .. .. .. 191
          Moskauer Boulevards .. .. .. 197
          Im Moskauer Park für Kultur und Erholung .. .. .. 201
          Der Unterschied .. .. .. 205
          Moskau vor Weihnachten .. .. .. 209
          Der erste Mai .. .. .. 215
          Wer Moskau gestern kannte ... .. .. .. 220
          Wiegenlied für den jungen Falken .. .. .. 224
III.KRÄFTE, DIE DAS LEBEN FORMEN
          Das Leben hängt nicht in der Luft .. .. .. 229
          Der Sohn .. .. .. 233
          Eine Familie .. .. .. 239
          Mein kleiner Freund .. .. .. 244
          Studentische Unterhaltung hier und dort 248
          Träume in zwei Welten .. .. .. 252
          Mascha .. .. .. 257
          Umwertung .. .. .. 262
          Das Dorf Kostytschi .. .. .. 264
          Wassilij Bestawaschwili .. .. .. 269
          Wettlauf mit der Zeit .. .. .. 274
          Kein Boxkampf, Mister Brown! .. .. .. 280
          Der Schuhkönig lernt .. .. .. 284
          Wie rentiert sich ein Sowjetbetrieb? .. .. .. 287
          Ein reicher Mann .. .. .. 292
          Körperliche und geistige Arbeit .. .. .. 297
          »Vermassung« und Persönlichkeitsbildung .. .. .. 302
          Genosse Direktor .. .. .. 308
          Zuviel oder zuwenig Menschen? .. .. .. 310
          Kuckuck in der Taiga .. .. .. 315
IV.HILFE - SO ODER SO
          Hilfe — so oder so .. .. .. 321
          Menschen finden wieder ihren Platz im Leben .. .. .. 326
          Keiner ist vergessen .. .. .. 331
          Humanismus und Arztberuf .. .. .. 335
          Sorge um den Menschen .. .. .. 339
          »Mensch — das klingt stolz!« .. .. .. 344


Einband und Schutzumschlag: Verlagsentwurf - Rudi Lehmann

Verlag Kultur und Fortschritt, Berlin
1. Auflage 1953  

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Band II


Hedda Zinner
Alltag eines nicht alltäglichen Landes – Band II
Glückliche Frauen u. Kinder

Verlag Kultur und Fortschritt, Berlin
1. Auflage 1953 

10 April 2025

Holda Schiller: Die Kinder im Tobteufelshaus

In dem Märchen „Die Kinder im Tobteufelhaus“ erfahren wir, dass Lutz, auch Wirbellutz genannt, ein etwa sechs Jahre alter Junge, bereits vieles über die Stadt, in der er lebt, über Tiere im Zoo und Bäume im Park gelernt hat. Etwas Wichtiges weiß er aber noch nicht: Dass er nachts schlafen muss. Mahnt ihn die Mutter abends, ins Bett zu gehen, erhebt er ein Lamento, dass die Nachbarn es hören und sagen: „Ach ja, der unruhige Junge.“ Schlafen findet er langweilig, und so zieht er eines Tages mit seinem Roller, den er sehr liebt, los, um das Nichtschlafland zu suchen.Wem er begegnet, was für aufregende Erlebnisse er hat und wie er den Tobteufel und dessen Hexenmutter besiegt, das ist eine fantasievolle und spannende Geschichte, vergnüglich zu lesen.

Illustrationen von Gertrud Zucker

Der Kinderbuchverlag Berlin
Reihe:
Die kleinen Trompeterbücher 57
1. Auflage 1966

Minibuch - Die Reihe


Die Heftreihe „Minibuch“ erschien von 1979 bis 1989 im Verlag Der Kinderbuchverlag, Berlin.
Die Hefte in Klammerheftung hatten ein Format von 14,5 x 10,5 cm, einen Umfang von 16 bis 20 Seiten und erschienen in unregelmäßigen Abständen. Der Preis pro Heft betrug 1,25 M.
Inhalt waren Märchen und Geschichten mit durchgehender farbiger Illustration.

Heft Titel Text Illustration Jahr
1 Die alte Hofpumpe Erwin Strittmatter Albrecht von Bodecker 1979/83
2 Es waren einmal ein Paar Schuh Benno Pludra Renate Totzke-Israel 1979
3 Der süße Brei Brüder Grimm Konrad Golz 1979/85
4 Der ungeschickte Großvater russ. Volksmärchen Gertrud Zucker 1979
5 Bimmi und das Hochhausgespenst Helga Schubert Jutta Kirschner 1980
6 Der Umzug Günter Saalmann Gerhard Lahr 1980/82/87
7 Gittis Tomatenpflanze Elizabeth Shaw Elizabeth Shaw 1980/83
8 Die grosse Rübe russ. Volksmärchen Petra Wiegandt 1980/87
9 Ein Frosch, ein dicker Wilhelm Busch Gisela Neumann 1981/85
10 Das Häschen und der Brunnen afrikan. Volksmärchen Roswitha Grüttner 1981/82/85
11 Das ungeheure Seeungeheuer Rudi Strahl Ingrid Schuppan 1981/82/85/88
12 Bimmi und die Victoria A Helga Schubert Jutta Kirschner 1981/82/83
13 Bimmi und der schwarze Tag Helga Schubert Jutta Kirschner 1982/83/86
14 Gänschen Dolli Anne Geelhaar Eva-Johanna Rubin 1982/86
15 Die Stadtmaus und die Feldmaus La Fontaine Ingeborg Meyer-Rey 1982/86
16 Die beharrliche Ameise Wassili Suchomlinski Erich Gürtzig 1982/86/89
17 Der Igel geht Hefe holen litauisches Volksmärchen Steffi Bluhm 1983/89
18 Der grosse Hund H. H. von Fallersleben Gerhard Rappus 1983/86/88
19 Seppls Kopfsprung Gerhard Holtz-Baumert Karl-Heinz Appelmann 1983/86
20 Der scheue Schneck Elizabeth Shaw Elizabeth Shaw 1983/85/87/88
21 Drei kleine Mädchen dän. Volksmärchen Eva Johanna Rubin 1984/86/87
22 Bimmi und ihr Nachmittag Helga Schubert Jutta Kirschner 1984/86
23 Das fremde Tier Herbert Friedrich Dagmar Kunze 1984/87
24 Die Wippe Erdmut Oelschlaeger Erdmut Oelschlaeger 1984/87
25 Der ganz kleine Hut Jacqueline Grenz Cleo Petra Kurze 1985
26 Der Fuchs und das Mäuschen Witali Bianki Erika Klein 1985
27 Ich bin ein frecher Spatz Klaus Bourquain Norbert Pohl 1985
28 Der Elefant und der Mops Iwan A. Krylow Inge Gürtzig 1985
29 Die zwei Frösche Leonid Pantelejew Albrecht v. Bodecker 1986
30 An der Haltestelle Werner Lindemann Jutta Mirtschin 1986/89
31 Mit der Schere zum Mond Joachim Walther Peter Bauer 1986/89
32 Die Fliege im Flugzeug Joachim Ringelnatz Johannes K. G. Niedlich 1986
33 Das Dietmarsische Lügenmärchen Brüder Grimm Karl-Heinz Appelmann 1988
34 Das Lumpengesindel Brüder Grimm Ulrich Schreiber 1988
35 Das langgestreckte Wunder Thomas Rosenlöcher Karl-Heinz Appelmann 1989
36 Hatschplatschmaxmux Uwe Kant Manfred Bofinger 1989